Das Geschäft mit Wohnmobilen und Caravans geht derzeit durch die Decke. Wie Kfz-Betriebe von dieser Entwicklung profitieren und mehr Umsatz erwirtschaften können, zeigt die Masterstudie „Caravans und Reisemobile in Deutschland“, herausgegeben von der puls Marktforschung und der gsr Unternehmensberatung.
Mehr als 107.000 Reisemobile und Caravans sind im Jahr 2020 neu zugelassen worden. Die Gesamtzahl lag laut KBA zum 31. Dezember vergangenen Jahres bei mehr als 1,4 Millionen. Ein neuer Rekord für diese Branche, der zeigt, dass sich der Wachstumstrend fortsetzt. Dieses Phänomen bestätigt auch eine aktuelle Befragung in Deutschland.
Demnach beschäftigten sich mehr als 18 Millionen Menschen hierzulande „in irgendeiner Weise mit Caravaning – sei es als Besitzer, Mieter oder mit der Absicht zum Kauf oder zur Miete eines Reisemobils oder Wohnwagens in nächster Zeit“. Daraus schlussfolgern die Marktforscher, dass einerseits die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge weiter steigen wird und zweitens diese Entwicklung auch immer interessanter für Autohändler sein könnte.
Vorhandenes Equipment und Know-how nutzen
Die Annahme lautet: „In den Geschäftsfeldern Fahrzeughandel, Service und Vermietung ist viel zu holen – bei oft geringem Mehraufwand.“ Immerhin verfügten die Betriebe, die bereits Nutzfahrzeuge im Angebot haben und reparieren, über die notwendige Ausstattung und Kenntnis für ein veritables Geschäft mit Freizeitfahrzeugen. Allerdings, heißt es weiter, seien durchaus spezifische Anforderungen zu beachten, denn die oft kaufkräftige Zielgruppe „ist anspruchsvoll“. Dies gelte sowohl für die Auswahl an Fahrzeugen vor Ort und eine kompetente Beratung als auch für einen leistungsfähigen Service, der vergleichbar mit dem gängiger Serienfahrzeuge sei.
In den Geschäftsfeldern Fahrzeughandel, Service und Vermietung ist viel zu holen – bei oft geringem Mehraufwand“
Beachten sollten Kfz-Betriebe allerdings den Aufbau der Fahrzeuge. Denn dabei sind den Angaben zufolge besondere Kenntnisse und Fertigkeiten erforderlich, etwa hinsichtlich der Wasser- und Gasanlage oder für die Instandhaltung des Aufbaus innen und außen. Wer das leisten kann, dem winken zusätzliche Umsätze, denn den Studienergebnissen zufolge schätzen Kunden eine gute Betreuung und zahlen dafür auch gerne.
Mit Zubehör Geld verdienen
Mit Blick auf konkrete Zahlen zeigt sich, dass Besitzer jährlich zwischen 500 (Wohnwagen) und 1.000 Euro (Reisemobile) für diverses Zubehör ausgeben. Vor allem das Geschäft mit Mietfahrzeugen hat nach Aussage der Marktforscher eine große Bedeutung. Bis zu 50 Prozent der Caravaningaffinen geben an, innerhalb der nächsten zwölf Monate ein Fahrzeug mieten zu wollen. Dafür werden im Schnitt 100 Euro je Tag investiert. „Das sind auch für den Autohandel interessante Zahlen. Bei den Umsatztreibern Kauf, Miete, Service und Zubehör können viele Autohändler mitmischen“, sagt Niklas Haupt von puls Marktforschung. Die Experten raten diesen dazu, die Möglichkeiten in diesem Wachstumsmarkt zu prüfen. Da, wo Vans und Nutzfahrzeuge verkauft und gewartet werden, sei oft mit wenig Aufwand ein konkretes Angebot für Caravaning-Kunden rasch entwickelt.