Marktforschung

Mehr Software-Updates und Rückrufe

Nicht nur Verbrenner, sondern auch E-Fahrzeuge sorgen für Auslastung in Werkstätten, auch wenn sich die konkreten Herausforderungen für Kfz-Unternehmer verändern. Bild: RioPatuca/adobe.stock.com

Eine eMobility-After-Sales-Studie von Uscale zeigt: Batterieelektrische Fahrzeuge sorgen auf ihre Art für eine hohe Werkstattauslastung.

Mehr Software-Updates, häufigere Reparaturen und zahlreiche Rückrufe: Deutschen Kfz-Betrieben geht – anders als befürchtet – auch mit elektrischen Fahrzeugen die Arbeit nicht aus. Das ist die Botschaft der EV After-Sales-Studie des Marktforschungsunternehmen Uscale, für die 2.154 E-Auto-Fahrer sowie 404 Fahrer von Verbrennerfahrzeugen befragt wurden, deren Fahrzeuge im Durchschnitt allesamt drei Jahre alt waren.

Im Vergleich zu Benzin- und Diesel-Pkw haben BEV der Studio zufolge zwar einen geringeren Inspektions-, Wartungs- und Verschleißreparaturbedarf und Saison-Checks werden deutlich seltener nachgefragt, genauso wie Pannendienste. Ebenso deutlich sinkend ist der Bedarf an Verschleißreparaturen. Gleichzeitig liege die Zahl technischer Probleme und Rückrufe höher. Außerdem gibt es den Analysen nach deutliche Unterschiede zwischen Marken: Fahrzeuge von Škoda, Audi und Opel müssen demnach deutlich häufiger in die Werkstatt als Modelle von Mercedes, BMW und Nissan.

Mehr Aufwand mit Software-Updates

Weiter wird deutlich, dass die Reparaturen von Elektrofahrzeugen „in vielen Fällen schwieriger als geplant“ sind. Jeder Fünfte warte länger als erwartet. „Gleichzeitig verbessern die Werkstätten ihre Perfomance und auch die Häufigkeit der Werkstattaufenthalte geht deutlich zurück“, heißt es. Deutlich gestiegen ist der Studie zufolge im Vergleich dazu der Aufwand der Werkstätten im Bereich Software und Digitales. Das betrifft vor allem Software-Updates, die mit 63 % mehrheitlich in Kfz-Betrieben und nicht „over the air“ erfolgen. Nach Aussage der Studienmacher „ärgert das Kunden, die von ihren Smartphones anderes gewohnt sind und noch dazu wertvolle Zeit in Werkstätten verlieren“.

Dr. Axel Sprenger, Gründer und Geschäftsführer von Uscale sagt: „Viele Werkstätten haben die Sorge, dass Ihnen mit der Elektromobilität die Arbeit ausgeht. Diese Sorge scheint bis auf Weiteres unbegründet.“ Und auch, wenn langfristig damit zu rechnen sei, dass das Qualitätsniveau der Elektroautos weiter steigt und Werkstattbesuche wieder zurückgehen, sieht Sprenger „große Chancen“ für Werkstätten:

Denn nicht nur die Fahrzeuge werden digitaler werden, sondern auch die Kunden. „E-Auto-Fahrer sind bereit, umfassend Daten aus ihren Fahrzeugen mit der Werkstatt zu teilen, wenn dadurch die Dienstleistung verbessert wird.“