Die Partikelzählung kommt: Was Werkstätten jetzt zu Gerätepreisen, Lieferzeiten, Stand-alone-Varianten und möglichen Mängelquoten wissen müssen.
Spätestens Anfang Juli 2023 – möglicherweise auch früher – sollen bekanntlich alle AU-pflichtigen Dieselfahrzeuge ab der Schadstoffklasse Euro 6 im Rahmen der AU einer Partikelzählung unterzogen werden.
Zweifel, dass dieses Datum jetzt endgültig steht, ist von keiner Seite mehr zu hören. Auch sind die Baumusterprüfungen bei vielen Herstellern bereits abgeschlossen und die Engpässe bei einzelnen Bauteilen sind weniger geworden.
Die Lieferzeiten lassen sich von den Anbietern nun realistisch abschätzen, wie die Geräteübersicht unten zeigt. Neben Lieferzeiten, Messverfahren und Ansprechpartner lässt sich daraus ebenfalls ablesen, welche Geräte die Baumusterprüfung bestanden haben und was sie kosten – auch als Stand-alone-Variante.
Diese kann eine Alternative für Werkstätten sein, die bei der Wahl des Herstellers von ihrer bestehenden AU-Station abweichen und den Partikelmesser unabhängig davon (stand-alone) betreiben wollen. Hier gibt es allerdings ein paar Dinge zu beachten.
Stand-alone in der Praxis
Laut Harald Hahn, Fachbereichsleiter für Diagnose- und Abgasmessgeräte beim ASA-Verband, ist eine Stand-alone-Lösung grundsätzlich möglich. Allerdings muss auf dem Gerät der aktuelle Leitfaden 6 installiert sein, damit der Kfz-Profi den aktuellen Prüfablauf starten kann. Dies bedeutet natürlich einen Mehraufwand, da sowohl die bestehende Station als auch der zusätzliche Partikelzähler auf dem aktuellen Stand gehalten werden muss.
Zudem ist ein zweites OBD-Tool nötig, um das Drehzahlsignal zu messen und die im Leitfaden definierten Protokolle abrufen zu können. Darüber hinaus muss gewährleistet sein, dass das Drehzahlsignal alternativ abgegriffen werden kann, etwa wenn die OBD über einen Security Gateway geschützt ist.
Bei Fragen zu den Systemanforderungen und Einsatzmöglichkeiten sollten Werkstätten die Anbieter der jeweiligen Lösung kontaktieren.
Potenzial der Partikelmessung
Interessant ist zudem ein weiterer Artikel über die möglichen Durchfallquoten bei der Partikelmessung. Basis dafür sind Erfahrungen aus Belgien, das seit Sommer letzten Jahres die Partikelmessung zum Teil eingeführt hat. Sollten sich die dortigen Ergebnisse in Deutschland bestätigen, könnte dies auch hierzulande ein lukratives Geschäft bedeuten.
Sicher ist das keinesfalls und nicht nur deshalb sind Werkstätten hier geteilter Meinung, so wie auch die Redaktion in ihrem Pro & Contra zur Partikelzählung.
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