„Hätte tödlich enden können“
In Ausgabe 12/2023 hatte sich die Redaktion einer Leserfrage gewidmet, bei der es um das Arbeiten an 230-V-Steckdosen im Auto geht und ob es dafür eine spezielle Qualifikation benötigt. Dazu meint Krafthand-Leser Thomas Eckhorst:
„In einer der letzten Ausgaben ging es um die Arbeiten an 230-V-Anlagen und darum, dass für diese Arbeiten eine Elektrofachkraft einzusetzen ist. Leider ist die Denkweise in dem Artikel zu eng gesetzt. Die Unfallverhütungsvorschriften befassen sich nur mit dem Unfallrisiko für die an diesen Anlagen arbeitenden Personen, was ja auch ihre Aufgabe ist. Das ZDK geht hier auch nicht weiter.
An dieser Stelle kurz zu meiner Person. Ich habe damals nach der Schule eine Ausbildung zum Elektroinstallateur gemacht. Im späteren Leben habe ich dann umgeschult zum Kraftfahrzeugelektriker. Daher kenne ich mich im Gleichstrombereich 12 V und 24 V sowie im Wechselstrombereich 230 V / 400 V einigermaßen aus.
Was in Ihrem Artikel vernachlässigt wird, ist, dass im freigeschalteten Zustand zwar keine Gefahr für den Monteur besteht und es daher unverständlich ist, hier eine Elektrofachkraft einzusetzen, dass aber später, falls der Monteur einen Fehler gemacht hat, im Fahrzeug für die Insassen das tödliche Risiko eines elektrischen Schlags besteht.
Beispiel aus meiner Erfahrung: An den ersten Tagen meiner Ausbildung erzählte mir mein Altgeselle von einem Fall, bei dem jemand einen Stecker für eine Lampe falsch angeschlossen hatte. Je nachdem wie herum dann der Stecker in die Steckdose gesteckt wurde, lag Spannung am Lampengehäuse an oder mal nicht. Der Fehler war nicht einfach zu finden, hätte aber tödlich enden können. Gleiches gilt für eine falsch angeschlossene Steckdose oder Elektrogeräte in Wohnmobilen oder -anhängern.
Es sollte daher in jedem Fall zum Schutz der Kunden und des eigenen Unternehmens Standard sein, für Arbeiten an 230-V-Anlagen eine entsprechend ausgebildete Fachkraft einzusetzen.“
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