Kfz-Werkstätten unterschätzen bei Service- und Wartungsarbeiten an modernen Fahrzeugen oftmals den tatsächlichen Stromverbrauch. Dies kann unter Umständen zu erheblichen Problemen im Batteriemanagement führen. KRAFTHAND hat sich bei Ctek zu Lade- und Erhaltungslösungen informiert.
Um den wachsenden Anforderungen im Bereich Batterie für Werkstätten und Autohäuser gerecht zu werden, unterhält Ctek, schwedischer Hersteller von Batterielade- und -erhaltungsgeräten, seit 2017 unter anderem einen Schulungsbereich mit deutscher Hotline in der Niederlassung in Hannover. Laut den Schweden gibt es in den freien Kfz-Betrieben oftmals ein Informationsdefizit zu aktueller Batterie- und Ladetechnik.
Technik mit Know-how
„In aktuellen Fahrzeugmodellen arbeiten über 110 verschiedene elektronische Steuergeräte, sie gleichen heute bereits einem rollenden Computer“, erklärte Schulungsleiter Adrian Ernst in einem Workshop. Zudem wird die Batterie durch die ständige Zunahme von Verbrauchern, durch Start-Stopp-Funktion und Micro-Hybrid-Systeme sowie Fahrten ausschließlich im Stadtverkehr oder eine geringere jährliche Fahrleistung stärker belastet.
Der heutige durchschnittliche Strombedarf in den Fahrzeugen liegt laut Ernst bei rund 300 A. Hauptausfallgründe einer Batterie sind dem Spezialisten zufolge Tiefentladung, Wartungsmangel und sonstige Ausfallgründe. Als häufigsten Pannengrund (42 Prozent) nennt der ADAC-Jahresbericht von 2018 entladene Batterien. Auch ein unabhängiges schwedisches Prüfinstitut ermittelte, dass 2018 über die Hälfte der Fahrzeuge, die in die Werkstätten kamen, eine nicht voll funktionierende Batterie hatten.
Batteriepflege im Fokus
Das Thema Batteriepflege wird aufgrund der höheren Belastungen und zunehmender Verbraucher, aber auch bei abgestelltem Fahrzeug immer wichtiger. Denn mit verbauter Start-Stopp-Funktion und Motorstillstand wird die Batterie nicht mehr vollständig geladen und deshalb stärker gefordert als je zuvor. Dies führt ohne geeignete Maßnahmen zur Ladungserhaltung mit Ladegeräten zu Problemen in der Werkstatt. Ernst demonstrierte dies an einem aktuellen Audi A6 mit angeschlossenem Ladegerät. Bei ausgeschalteter Zündung und verriegelten Türen zieht die Batterie zur Datenerhaltung bereits rund 14 A. Wird die Tür geöffnet und Zündung eingeschaltet, steigt der Verbrauch auf rund 40 A. Schließt jetzt der Mechatroniker ein Diagnosegerät an und ruft einzelne Steuergeräte an, sind Stromstärken von bis zu 100 A realistisch. Ohne externe Stromversorgung ist die Fahrzeugbatterie in kürzester Zeit leer.
Außerdem reagieren die Steuergeräte sensibel auf einen Spannungsabfall. Bei einer Komplettentladung der Batterie verlieren möglicherweise die Steuergeräte ihre Daten. Geschieht das an einigen aktuellen BMW-Modellen, müssen die Exemplare zum Reset ins Werk verbracht werden. Die Ladungserhaltung ist auch bei einem Wechsel der Bremsbeläge an der elektrischen Parkbremse (EPB) vieler Fahrzeughersteller notwendig. Da ein Diagnosetester während der Arbeiten angeschlossen ist, können sich Batterien mit geringem Ladezustand schnell entladen.
Die Kfz-Betriebe unterschätzen laut Ernst den hohen Strombedarf und setzen vielfach veraltete oder ungeeignete Ladegeräte ein. Demzufolge häuft sich in den Kfz-Betrieben, dass bei Wartung oder Reparatur bei Kundenfahrzeugen, die von Service zu Service wenig fahren, die Batterien vorzeitig versagen. Dies ist für die Betriebe weder produktiv noch profitabel. Einige Werkstätten haben dies erkannt und verkabeln deshalb die Automobile, die abends in der Fahrzeugannahme abgegeben werden, mit einem Ladegerät, um so den Akku über Nacht aufzuladen.
Am nächsten Morgen lassen sich an den Fahrzeugen mit einem angeschlossenen Ctek-Ladegerät im Modus Supply sämtliche Diagnosearbeiten, Reparaturen oder Fehleranalysen reibungslos ausführen. Denn die Technologie der Geräte stellt sicher, dass jede Batterie genau gemäß ihrem individuellen Bedarf sicher und schnell geladen wird. Zudem ist bei den Ladegeräten die Welligkeit von Spannung und Strom während der Diagnosearbeiten oder des Flashens des Steuergeräts gering und sie schützen zusätzlich durch diverse integrierte Sicherheitsfunktionen die empfindliche Fahrzeugelektronik.