Kraftstoffzusätze

Kraftstoffadditive – top oder Flop?

Alle im Markt erhältlichen Kraftstoffe sind bereits mit Additiven versetzt. Eine zusätzliche Additivierung kann aber nützlich sein. Bild: photoiron – stock.adobe.com

Nachträgliche Kraftstoffadditivierung: sinnvoll oder Abzocke? Eine Studie beleuchtet die Hintergründe und gibt Antworten.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gab eine im März 2022 fertiggestellte Studie in Auftrag, in der unter anderem untersucht werden sollte, ob eine zusätzliche Additivierung des Kraftstoffs schädliche Auswirkungen hat. Und zwar in Hinblick auf Umweltbelastung, Gesundheit und Abgasverhalten (wurde mit einem Versuchsmotor praxisnah überprüft).

Doch zunächst die Begriffsdefinition: „Additive sind chemische Zusätze, die in geringen Konzentrationen einem Produkt Eigenschaften verleihen sollen, die aus regulatorischen, ökologischen oder anwendungstechnischen Gründen als notwendig oder sinnvoll erachtet werden“, wissen die für die Untersuchung beauftragten Firmen Tec4Fuels, ERC Additiv und Argomotive.

Was heißt das konkret? Die Antwort liegt in der Herstellung des Kraftstoffs. Norm- und Gesetzesvorgaben fordern von den Kraftstoffen bestimmte Eigenschaften und Werte, etwa Klopffestigkeit (Oktanzahl), Zündwilligkeit (Cetanzahl) oder Fließeigenschaften (Cold Filter Plugging Point, dt.: Verstopfungspunkt des kalten Filters).

All diese Eigenschaften sind in der Theorie ohne Additive zwar durchaus erreich- und umsetzbar, aber nur ziemlich unwirtschaftlich und sehr aufwendig. Daher versetzen die Mineralölgesellschaften die Rohkraftstoffe bei der Herstellung und Konfektionierung mit Additiven.

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