Fahrzeuge mit elektromechanischer Lenkkraftunterstützung können mit einem Lenkassistenten ausgerüstet werden, so zum Beispiel der SL von Mercedes-Benz. Der Lenkassistent unterstützt die Stabilisierung des Fahrzeugs, wenn es auf einer Fahrbahn mit rechts und links unterschiedlichen Reibwerten (μ-split) bremst und dadurch auf eine Seite zieht.
Dieser Situation sieht man sich beispielsweise auf teilweise vereisten oder mit Split bestreuten Straßen gegenüber. Das Fahrzeug dreht dann beim Bremsen in Richtung des hohen Reibwertes. Im Expertenjargon spricht man von einem durchs Bremsen ausgelösten Gierimpuls.
In diesem Fall gibt der Lenkassistent dem Fahrer über das Lenkrad einen Hinweis zum Gegenlenken in die richtige Richtung, um den durch die Reibwertdifferenz entstandenen Gierimpuls zu kompensieren, bis sich das Fahrzeug wieder stabilisiert hat. Dazu wertet das Steuergerät die
Differenz der ABS-Drücke rechts und links aus, die Hinweise auf unterschiedlich Reibungswerte der Fahrbahn gibt. Ebenso bezieht es die Daten des ESP mit ein, die in solchen Bremssituationen ein Übersteuern registrieren.
Als Hinweis baut die elektrische Lenkkraftunterstützung ein Lenkmoment auf, das wie ein Vorschlag die eigene Reaktion unterstützt. Dieses Lenkmoment, das den Fahrer mit leichtem Impuls zum richtigen Lenken veranlasst, wird meist gar nicht bewusst bemerkt. Der Lenkassistent gibt lediglich Hinweise, in welche Richtung man lenken soll, um das Fahrzeug zu stabilisieren; er überstimmt den Fahrer niemals.