Grafik Kolbenfresser
Motor

Kolbenfresser und ihre Ursachen

(Bild: MS Motorservice)

Lautet das Urteil Kolbenfresser, sollte der Kfz-Fachmann über entsprechendes Hintergrundwissen verfügen. KRAFTHAND hat sich bei Motorservice International informiert, warum Fresser am ganzen Kolbenkopf zu sehen sind und was passiert, wenn die Ölspritzdüse verbogen oder fehlerhaft ist und der Kolben von unten nicht mehr ausreichend gekühlt wird.

Ein Motorschaden tritt nur selten von jetzt auf gleich auf. Oftmals gibt es im Vorfeld deutliche Symptome, die auf ein Problem mit dem Motor hindeuten. Schäden an Kolben, Kolbenringen oder Kolbenbolzen lassen sich meist auf fehlerhaft arbeitende Teile der Zündanlage oder der Gemischaufbereitung, wie Aussetzer beziehungsweise Fehlzündungen, und Probleme im Thermomanagement zurückführen.

Um die nicht immer eindeutigen Schadensursachen für Motorschäden zu identifizieren, ist eine ganzheitliche Betrachtung erforderlich. Schließlich kommt es nicht selten nach einer Motorreparatur erneut zu Ausfällen, weil die beschädigten Bauteile zwar ersetzt, aber die tatsächlichen Schadensursachen nicht beseitigt wurden.

Auch ein unzureichend entlüftetes Kühlsystem kann bei einem Überhitzungsschaden am Kolbenschaft die Ursache sein.

Technisch betrachtet bedeutet ein „Fressen“ das wiederholte lokale Verschweißen und Losreißen zweier Gleitpartner infolge mangelhafter Schmierung. Genauer gesagt erfolgt an den Bauteilen keine hydrodynamische Schmierung mehr. Dadurch verschweißen die Gleitpartner ab einer vom Lagerwerkstoff abhängigen Temperatur und werden aufgrund der anhaltenden Bewegung wieder voneinander getrennt. Dabei verbleiben Werkstoffteilchen jedes Bauteils am Partner. Die Folge sind Überhitzungsschäden (Überhitzungsfresser) und Trockenlauffresser.


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