Kolbenschäden gehen oft auf Überhitzung und Trockenlauf zurück, wie in KRAFTHAND 22/2020 zu lesen war. Was es allerdings mit einseitigem Kolbenschaftfresser ohne Gegendruckstellen, dem Trockenlaufreiber durch Kraftstoffüberschwemmung oder einem 45°-Fresser auf sich hat, fragte die Redaktion die Experten von Motorservice International.
Bei einem einseitigen Kolbenschaftfresser ohne Gegendruckstellen stellt der Kfz-Fachmann schwere, dunkel verfärbte Fressstellen mit stark aufgerissener Oberfläche auf der Druckseite des Kolbens fest. Die gegenüberliegende Kolbenschaftseite ist unbeschädigt, auch in der Kolbenringzone ist im Anfangsstadium kein Mangel feststellbar.
Gründe für eine Mangelschmierung an der stärker belasteten Zylinderdruckseite können Ölverdünnung oder eine für den Einsatzzweck ungeeig-nete Ölqualität sein.
Es handelt sich hier laut Motorservice International (MSI) um einen typischen Trockenlauffresser, der meistens an der Druckseite, seltener an der Gegendruckseite auftritt. Dieser Schaden entsteht, wenn der Schmierfilm nur auf einer Zylinderhälfte zusammenbricht. Grund ist ein lokal begrenzter Schmiermangel oder eine Überhitzung der betreffenden Zylinderseite. Ein sogenannter Spielmangel scheidet als Schadensursache aus, da trotz schwerer Fresser auf der gegenüberliegenden Seite keine Gegendruckstellen vorhanden sind.
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