Lecksuche mit Kontrastmittel und UV-Lampe
Durch die 2008 in Kraft getretene und bereits erwähnte Chemikalien-Klimaschutzverordnung ist eine Lecksuche mit UV- beziehungsweise Kontrastmittel nur möglich, wenn dieses bei einem vorherigen Klimaservice prophylaktisch in die Anlage gefüllt wurde.
Weil ein Kontrastmittel seine Wirkung nur entfaltet, wenn es mit dem Kältemittel in der Anlage zirkuliert, müssen Werkstätten beim Klimaservice vorsorglich Kontrastmittel einfüllen – zumindest diejenigen Betriebe, die diese Variante für eine spätere eventuell vorzunehmende Lecksuche bevorzugen.
Das Einfüllen von Kontrastmittel kann manuell über Kartuschen oder über die Klimaservicestation mit ,eingefärbtem’ Kompressoröl erfolgen. Ist die jeweils vorhandene Servicestation entsprechend ausgestattet, kann das UV-Mittel auch beim Füllvorgang mit Kältemittel beigemischt werden.
Ist eine Anlage einmal mit Kontrastmittel befüllt, reicht das aus. Bei einem späteren Klimaservice ist von einer erneuten Zugabe abzusehen – außer die Anlage wurde zuvor gespült.
Anwendungstipps: Kontrastmittel
Gute Kontrastmittel zeichnen sich durch eine hohe fluoreszierende Wirkung aus. Diesbezüglich gibt es jedoch durchaus Unterschiede.
Mit einer entsprechenden UV-Lampe lassen sich dann auch minimale Undichtigkeiten sicher finden. Das Tragen einer UV-Brille verstärkt für das menschliche Auge zusätzlich den Leuchteffekt der Farbe.
Allerdings ist zu beachten, dass bei Haarrissen durchaus ein längerer Betrieb der Anlage mit eingefülltem Kontrastmittel notwendig ist – bis dieses an der undichten Stelle austritt.
An nicht einsehbaren Stellen kann ein Spiegel oder ein sauberer Lappen die Lecksuche erleichtern. Wischt der Fachmann die Leitungen ab und begutachtet den Lappen unter der UV-Lampe, weist ein fluoreszierendes Leuchten auf Kältemittel und somit auf eine Undichtigkeit hin.
Allerdings gibt es auch spezielle UV-Licht-Endoskope, etwa von Waeco, mit deren beweglicher Sonde verdeckte Klimakomponenten auf ein Leck untersucht werden können.
Nach dem Auffüllen von Kontrastmittel muss der Monteur eventuell abgetropfte Farbrückstände sorgfältig entfernen. Nach Abschluss einer Reparatur von Leckagen – durch die UV-Farbe ausgetreten ist und sich verteilt hat – gilt dies ebenso.
Ansonsten besteht die Gefahr, dass Farbrückstände später auf eine nicht vorhandene Undichtigkeit hindeuten. Zum Beseitigen von Kontrastmittel gibt es bei den einschlägigen Anbietern speziellen UV-Farbentferner.
Wurde eine Anlage mit UV-Mittel befüllt, ist dies mit einem entsprechenden Aufkleber, möglichst mit Einfülldatum, im Motorraum kenntlich zu machen.
- Bei Verdacht auf Undichtigkeiten darf das Klimasystem zur Lecksuche nicht mit Kältemittel befüllt werden.
- Befindet sich zu viel UV-Mittel in der Anlage, kann es zu Verklebungen an den Kompressorventilplatten oder auch im Expansionsventil kommen. Bei Servicestationen, die zum Absaugen an Anlagen mit zu hohem Kontrastmittelanteil zum Einsatz kommen, sind Verklebungen im Ventilblock möglich.
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