Diskurs: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will bei Werkstatttests festgestellt haben, dass Kfz-Betriebe ihre Kunden in puncto Austauschkatalysatoren schlecht beraten. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) widerspricht und verurteilt das Vorgehen der DUH.
Immer wieder ist in der Branche zu hören, dass im freien Teilehandel Austauschkatalysatoren kursieren, die von schlechter Qualität sind. Aufgrund mangelhafter und/oder minderwertiger Beschichtung, können diese keine Schadstoffe konvertieren. Die DUH meint, dies sei sogar bei sehr vielen Austauschkats der Fall und fordert deshalb seit Jahren, nur noch Originalkatalysatoren oder solche mit dem Umweltzeichen ‚Blauen Engel’ zu verbauen.
Test bereits vor über einen Jahr in der KRAFTHAND angekündigt
Aus diesem Grund bieten inzwischen Unternehmen wie LRT und HJS Katalysatoren mit dem ‚Blauen Engel’ an. Dieses wird nur verliehen, wenn die Katalysatoren etwa beim TÜV Süd diverse Prüfungen bestehen und somit in Qualität und insbesondere Wirkweise einwandfrei sind. KRAFTHAND berichtete in der Ausgabe 6/2014 ausführlich darüber.
Im damaligen Artikel kündigte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe, folgendes an: „Ob weiterhin mangelhafte Kats verkauft werden, wird die DUH mit Kontrollbesuchen und verdeckten Tests überprüfen und Verstöße gegen geltende Abgasnormen öffentlich machen“. Gesagt getan.
Stein des Anstoßes
Wie die DUH jetzt mitteilt, zeigten verdeckte Testbesuche in elf Kfz-Betrieben im März und April dieses Jahres, dass „eine erschreckend schlechte und zum Teil sogar rechtswidrige Beratung im Falle eines notwendigen Katalysatortauschs. Nur eine Volkswagen-Vertragswerkstatt und zwei markenunabhängige Werkstätten (Filialen der Ketten Autofit und Premio) berieten den DUH-Testbesucher korrekt und empfahlen einen Original-Austauschkatalysator von Volkswagen beziehungsweise einen Austauschkat mit dem Umweltzeichen ‚Blauer Engel‘.
Acht der elf untersuchten Werkstätten zeigten ein zum Teil erschreckend niedriges Informationsniveau. Sie kannten den ‚Blauen Engel‘ entweder nicht oder behaupteten zu Unrecht, das angebotene Teil trage dieses Umweltzeichen. In einem Fall wurde gar empfohlen, einen Universalkat einbauen zu lassen. Der DUH zufolge kann dies im Extremfall dazu führen, dass die Betriebserlaubnis und der Versicherungsschutz für das Fahrzeug erlöschen."
ZDK verurteilt Vorgehen der DUH: Stichproben sind nicht ernst zunehmen
Nach Ansicht eines ZDK-Sprechers sind elf Testkäufe von Austauschkatalysatoren in Berlin keine ernstzunehmende Basis für ein ernstzunehmendes Ergebnis.
„Wenn ein Kfz-Betrieb einen Markenkatalysator aus dem qualifizierten Teilefachhandel anbietet, der den Vorschriften der gültigen ECE-Regelung 103 entspricht, handelt er rechtlich einwandfrei", so der Sprecher.
Vorbehaltlich einer intensiven Überprüfung gehe aus den Testergebnissen nicht in jedem Fall deutlich hervor, ob ein Betrieb andere als die vorschriftsmäßigen Kats angeboten habe. Jedem Kfz-Betrieb als eigenständigem Unternehmen stehe es frei, auch Austauschkatalysatoren mit dem Umweltzeichen Blauer Engel zu verbauen.
Der Verband empfehle dies sogar seit 2012 nachhaltig, eine Verpflichtung dazu bestehe jedoch nicht. Der ZDK wende sich mit aller Entschiedenheit gegen das Vorgehen der DUH, das Kfz-Gewerbe als Ganzes auf Basis einer derart kleinen Stichprobe an den Pranger zu stellen.