Positionspapier
Over-the-Air-Datenübertragung

Kfz-Überwacher legen Fünf-Punkte-Papier vor

Ihre Position zur sogenannten Over-the-Air-Übertragung haben zwölf unabhängige Prüforganisationen in einem gemeinsamen Papier dargestellt. Sie fordern neue Regeln, um moderne Fahrzeuge in Zukunft einer sicherheits- und umweltrelevanten Prüfung zu unterziehen. Bild: Screenshot

Mehrere relevante Kfz-Überwacher – darunter KÜS, Dekra, GTÜ, Vd TÜV – haben gemeinsam Stellung bezogen zur sogenannten Over-the-Air-Übertragung.

Dabei werden Kraftfahrzeugdaten zunehmend per Funk, etwa über die Mobilfunkschnittstelle gesendet werden. Die unabhängigen Prüforganisationen fordern deshalb, neue Kriterien zu definieren, um Fahrzeuge in Zukunft auf ihre Sicherheit und Umweltrelevanz prüfen zu können. Bisher erfolgt die Überprüfung von sicherheits- und umweltrelevanten Systemen über die standardisierte OBD-Schnittstelle bzw. über Messungen des Abgasstroms.

Das Positionspapier

Diese fünf Forderungen enthält das Papier:

  1. Damit berechtigte Stellen hoheitliche Aufgaben wahrnehmen können, muss ein vollumfänglicher, diskriminierungsfreier, unentgeltlicher Zugriff auf originäre Fahrzeugdaten Over-the-Air gewährleistet sein.
  2. Es muss eine herstellerunabhängige Fahrzeugdatenplattform („TrustCenter“) geschaffen werden, die von einer beliehenen Stelle betrieben wird, damit berechtigte Stellen für hoheitliche Aufgaben Zugang zu Fahrzeugdaten haben und diese speichern und verwalten können.
  3. Der gesamte Prozess der Weitergabe von Fahrzeugdaten durch die herstellerunabhängige Fahrzeugdatenplattform muss zertifiziert und mittelfristig standardisiert werden. Außerdem muss dieser Prozess in den internationalen Typgenehmigungsvorschriften von Fahrzeugen verankern werden.
  4. Der Verfügungsberechtigte über die Fahrzeugdaten ist der Fahrzeugnutzer.
  5. Die Over-the-Air-Fahrzeuguntersuchung soll langfristig als sinnvolle Ergänzung zur periodischen Fahrzeugüberwachung installiert werden.

Stellvertretend für die unterzeichnenden Überwacher erklärt Peter Schuler, Bundesgeschäftsführer der KÜS: „Nur mit einem wie hier beschriebenen sicheren Zugriff auf die Fahrzeugdaten ist eine kontinuierliche und konsequente Fahrzeuguntersuchung möglich. Dabei muss der Datenschutz eine wichtige Position einnehmen.“