Jeder Tag ist Workshop-Tag
Zu international. Viel zu groß. Und viel zu unübersichtlich angesichts der etwa 5.000 Aussteller. Aussagen, die immer wieder zu hören sind, wenn es um die Automechanika und deren Bedeutung für Kfz-Profis aus den Werkstätten geht. Dabei gibt es für Kfz-Profis reichlich zu sehen und zahlreiche interessante Events im Rahmenprogramm.
Nicht zuletzt wegen der im Vortext genannten Argumente heißt es immer wieder, die Automechanika sei keine Messe für die Praktiker aus den Werkstätten. Diesem (Vor-)Urteil erteilt Olaf Mußhoff, Direktor der Automechanika Frankfurt, auf der Vorabpressekonferenz für den diesjährigen Branchentreff in Frankfurt eine klare Absage: „Die Automechanika ist nach wie vor eine Werkstattmesse“, sagt er und belegt das mit einer Statistik. Danach lag bei der letztmaligen Veranstaltung 2016 der Anteil von Besuchern mit Werkstatt- oder Tankstellen-Background bei 37 Prozent. Damit stellt diese Berufsgruppe das Gros der Besucher, gefolgt von den 36 Prozent, die aus dem Handel kamen. Anhand dieser Fakten ist klar: Sowohl (internationale) Handelsvertreter, die B2B-Kontakte suchen, als auch Kfz-Profis sind auf der Automechanika richtig.
Hallen für Werkstattprofis
Für hiesige Werkstattprofis sind wie immer die Hallen 8 und 9 der Anlaufpunkt schlechthin. Hier findet sich alles was Rang und Namen auf dem deutschen Markt hat, wenn es um Werkzeuge und Werkstattausrüstung geht. Das fängt bei Hebebühnen, Montiermaschinen, Achsmesssystemen an, geht bei AU- und Diagnosetechnik weiter und setzt sich bei Anbietern für Hand- und Spezialwerkzeuge fort. Wer seinen Rundgang in die Halle 11 ausdehnt, findet dort vorwiegend Aussteller zum Thema Karosserie und Lack. Zudem hat die Messe Frankfurt für Werkstattprofis auch abseits des klassischen Messegeschehens einiges auf die Beine gestellt. So gibt es beispielsweise kostenlose Schulungen einschließlich zertifizierter Weiterbildungen im Bereich der Karosserieinstandsetzung und Lackierung. In Halle 3.1, der CarMediaWorld, finden Praxisevents zur Infotainmentnachrüstung statt.
Wer sich aufgrund des immer noch anhaltenden Oldtimerbooms über die Restauration und andere Themen zu automobilen Klassikern informieren will, findet hierzu Praxis-Workshops und Vorträge, die die Messe Frankfurt in Zusammen arbeit mit Verbänden wie ZDK und ZKF initiiert. Der Fachbereich Classic Car Business ist in der neuen Halle 12 (siehe Animation) untergebracht, wo etwa Mazda, Volkswagen Classic Parts, Ferdinand Bilstein und viele andere Unternehmen ihr Engagement rund um das Oldtimergeschäft präsentieren.
Ebenfalls in der neuen Halle 12 finden sich alle Anbieter, die in den Bereichen Carwash sowie Autopflege und -aufbereitung ihr Geld verdienen. Die sonst im Freigelände verstreuten Unternehmen, die Waschanlagen etc. anbieten, sind jetzt erstmals alle unter einem Dach vereint. Und wer den Weg in die Halle 12 gefunden hat, kann hier eine weitere Premiere miterleben – und zwar im oberen Stockwerk: Auf der Ausstellungsfläche 12.1 ist die neue Reifenmesse REIFEN beheimatet. Sie soll den Reifenherstellern eine Plattform bieten, um sich und ihr Portfolio zu präsentieren. Außerdem organisiert der Verband der Werkstattausrüster (ASA) auf dieser Ebene eine Sonderschau, auf der sich Besucher Tipps und Tricks rund um den Reifenservice abholen können.
Die Zukunft des Reparaturmarkts
Wohin entwickelt sich das Reparaturgeschäft? Wie sieht für Kfz-Betriebe die Zukunft aus? Welche Lösungen braucht es im Digitalzeitalter? Das alles sind Fragen, auf welche die Aussteller in Halle 2 Antworten anbieten. Denn hier befindet sich der Bereich Tomorrows Service & Mobility. Neben den genannten Themen geht es um die Wartung und den Service vernetzter Fahrzeuge und von denen mit alternativen Antrieben. Doch nicht nur das.
Die Macher der Messe wollen auch Fragen in den Mittelpunkt rücken, die sich zum Beispiel darum drehen, wie Mobilitätsdienste den Markt beeinflussen und was das für Werkstätten bedeutet. Unmittelbar damit verknüpft ist natürlich die Diskussion, wie sich Kfz-Betriebe darauf einstellen können. Sicher werden an den verschiedenen Messeständen solche Themen heiß diskutiert.
In diesem Kontext ist der Stand von Porsche in Halle 2 bestimmt interessant. Geplant ist hier nämlich, dass sich Kfz- Profis zeigen lassen können, wie in den Werkstätten des Sportwagenherstellers in Zukunft repariert wird. Beispielsweise spielt dabei das Thema Augmented Reality eine Rolle und wie weit sich Reparaturen automatisieren lassen – vielleicht mit Reparaturrobotern?
Dieser Stand gewährt einen Blick in die Zukunft, der sich sicher lohnt. Gleiches sollte für einen Besuch der Connected-Mobility-Konferenz gelten. Auf dieser am 13. September 2018 (im Forum/Saal Panorama) stattfindenden Veranstaltung stehen digitale Trends in der Kfz-Branche, autonomes Fahren, Datensicherheit und künstliche Intelligenz auf der Agenda. >
Truck-Kompetenz
Auf der Automechanika präsentieren vom 11. bis 15. September 2018 über 1.000 Aussteller unter dem Stichwort TruckCompetence Produkte und Lösungen, die für Fachbesucher aus dem Nutzfahrzeugsektor interessant sind. Für Schrauber an Nutzfahrzeugen gibt es ein Angebot des KRAFTHAND- Schwestermagazins KRAFTHAND-Truck. Zusammen mit der Messe Frankfurt richtet es einen Workshop aus, bei dem es um das Thema Radar- und kamerabasierte Fahrerassistenz systeme in der Werkstattpraxis geht.
In der täglichen Schulung von 10 bis 12.30 Uhr bekommen interessierte Nutzfahrzeugprofis einen Überblick über die Funktion und die Komponenten solcher Systeme. Außerdem wird das Kalibrieren und Justieren der Sensoren und Kameras gezeigt. Im Praxisteil des Workshops sollen dann die Teilnehmer selbst Hand anlegen, um das Einstell equipment und den Arbeitsablauf eigenhändig kennen zulernen. Anmeldungen sind auf https://workshop-truckcompetence.de/ möglich.
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