Wheelguard heißt die Erfindung des Tüftlers Jörg Blin, die spätestens in einem halben Jahr auf dem Markt sein soll. Bei dieser Erfindung handelt es sich um einen intelligenten Radbolzen. Sowohl Unfälle als auch Diebstähle sollen sich damit verhindern lassen. KRAFTHAND wollte mehr darüber wissen.
In Deutschland werden jährlich rund 300.000 Radsätze von Privatwagen oder Händlerflächen gestohlen. Zudem passiert es auch immer wieder, dass sich Räder während der Fahrt lösen. Den Versicherungen entstehen dadurch Schäden von vielen Millionen Euro. Hier kommt eine Erfindung ins Spiel, die diese Probleme lösen könnte.
Die Idee kam dem Erfinder Jörg Blin während einer Autofahrt. Am linken Vorderrad lösten sich die Radbolzen. Nach einem Zwischenstopp und dem Festziehen der Radbolzen hat sich der Tüftler gefragt, warum es erst so weit kommen musste. Schließlich überwachen Fahrzeuge heutzutage fast alle Fahrzustände, das Lösen der Räder wird aber nicht signalisiert.
Fahrzeuge können heutzutage fast alles anzeigen. Dass sich Radbolzen oder Muttern lösen, aber nicht.
Aus diesem Grund entwickelte Blin zusammen mit dem befreundeten Ingenieur Felix Rennies sein sogenanntes Wheelguard-System. Blin gibt an, dass sich mit diesem speziellen System eine Lockerung der Schraubverbindung erkennen lässt – egal ob Diebstahlversuch oder ein Lösen während der Fahrt.
Erkennt eine Schraubverbindung, dass sie sich löst, wird eine Meldung per App an den Fahrzeugbesitzer selbst oder an das Flottenmanagement eines Fuhrparks ausgegeben. Auf Grund dieser Meldung ließe sich beispielsweise ein Räderdiebstahl noch während der Tat erkennen. Wie funktioniert das genau?
Die Funktionsweise
„Im Kopf des Bolzens befindet sich ein Bluetooth-Sender“, erläutert Blin. „Lockert sich die Mutter, gibt es ein Warnsignal entweder auf eine App im Handy oder auf eine Empfängerbox im Wagen, die an die OBD2-Schnittstelle angedockt wird. Von Verhandlungen mit den Autoherstellern hängt es noch ab, ob das Signal auch auf dem Display im Cockpit erscheinen kann“, sagt Blin, der zudem in Verhandlungen mit Reifenherstellern steht.
Egal, wo sich der Autobesitzer befindet, er bekommt ein Signal auf sein Handy und kann beispielsweise die Polizei alarmieren. Interessant sei das ebenfalls für Autoverleiher, die ihre gesamte Flotte damit ausrüsten könnten.
Des Weiteren betont der Tüftler, dass als Diebstahlschutz vier Wheelguards pro Auto genügen würden. Als Unfallschutz wären allerdings vier Komplettsätze notwendig, also 16 oder 20 Stück pro Fahrzeug. Er hofft, diese über Fachhändler und Werkstätten vertreiben zu können. Laut eigenen Angaben steht er zudem bereits in Gesprächen mit dem niedersächsischen Innenministerium, das großes Interesse an einer Sicherung ihrer Streifenwagen haben soll.
Darüber hinaus gibt der Erfinder an, seinen Prototyp demnächst im Bundesverkehrsministerium vorzustellen. Da es noch ein schwieriger Weg bis zur Marktreife ist, hat Blin zudem großes Interesse, strategische Partner zu finden. Sein Unternehmen ist im Internet unter www.wheelguard.de zu erreichen.