Die Vision einer integrierten Bremsscheibe
Hirschvogel tüftelt an einer integrierten Bremsscheiben-Anbindung, diese soll sowohl in Sachen Leichtigkeit als auch finanziell Vorteile bringen.
Kernidee ist, die Bremsscheibe (die in diesem Fall nur ein reiner Reibring ohne Topf ist) an Befestigungsarme anzubinden, die wiederum an die Radnabe angeschmiedet sind.
Unternehmensangaben zufolge zeigen sich bei der Gesamtsteifigkeit des Systems bezüglich der Radkräfte ähnliche Werte wie bei konventionellen Ausführungen. Was das Temperaturverhalten angeht, so sollen die Arme aufgrund ihrer Geometrie einen gewissen Ausgleich schaffen, der thermische Dehnungen kompensieren könnte. Sollte dies nicht ausreichen, sind auch schwimmende Verbindungen zwischen Radnabe und Bremsscheibe denkbar.
Hintergrund: Bei nahezu allen Pkw erfolgt die Befestigung der einzelnen Bremsscheiben klassisch, indem sie vier oder fünf Radschrauben zusammen mit dem jeweiligen Rad an die jeweilige Radnabe pressen. Dafür ist bei den topfförmigen Bremsscheiben und den Radnaben ein relativ hoher Materialeinsatz notwendig, was wiederum aufs Gewicht schlägt.
Nicht zuletzt deshalb gibt es zunehmend Serienanwendungen, die den schweren, gusseisernen Topfbereich durch einen Aluminium- oder Stahlblechtopf mit deutlich geringerer Masse ersetzen. Der Nachteil: Es braucht zusätzliche Bauteile und einen entsprechenden Fertigungsaufwand zur Sicherstellung der radialen Beweglichkeit, die für den Ausgleich der Wärmeausdehnung der Bremsscheibe notwendig ist.
An dem im Bild ausgeführten Beispiel können mit der integrierten Bremsscheiben-Anbindung 620 g pro Rad, also knapp 2,5 kg pro Fahrzeug eingespart werden. „Bei geringeren Kosten im Vergleich zu den bereits erwähnten Leichtbaulösungen verbessert sich eventuell auch die Luftströmung durch die Bremsscheiben an die Lagerung“, so das Unternehmen. Ein weiterer Effekt: Das offene Design im filigranen Leichtbaulook führt in Kombination mit einem offenen Felgendesign zu einem sportlichen Gesamteindruck.
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