Über den Nutzen, Automatik- und Doppelkupplungsgetriebe zu spülen und die fast schon philosophische Frage, ob besser mit oder ohne Reiniger, wurde schon viel geschrieben. Klaus Stascheit hat dazu eine klare Meinung, weist auf Fallstricke im Umgang mit Spülautomaten hin und erklärt Werkstätten, wie der Einstieg ins Spülen gelingt.
Die Leidenschaft für das Spülen von Wandlerautomaten hat der gelernte Kfz-Meister und Inhaber der auf Schmierstoffhandel spezialisierten Firma TT4S Klaus Stascheit aus den USA importiert. Seit er vor einigen Jahren dort im Urlaub weilte, „habe ich über 1.000 Spülungen mit so ziemlich allen gängigen Geräten gemacht, die man hierzulande bekommt“, erklärt er im Gespräch mit KRAFTHAND.
Kaputtspülen kann man ein Getriebe im Grunde nicht. Kfz-Profis müssen davor keine Angst haben.
Spülen macht Sinn
Er hält Spülen für eine sehr gute Sache und kann nur bestätigen, was auch Anbieter von Spülgeräten, diverse Ölexperten oder Getriebehersteller sagen, nämlich dass die Spülung eines Automatik- oder auch Doppelkupplungsgetriebes mit nasser Kupplung den Schaltkomfort deutlich verbessert: „Man spürt das besonders bei ATF-Getrieben von Mercedes – egal ob bei alten 5-Gang-Versionen oder bei neueren.“
Wobei Spülen natürlich auch bei ZF-Getrieben und anderen Herstellern positive Ergebnisse erzielt. Wie eine Spülung wirkt, erklärt der Experte an BMW-Getrieben mit Lebensdauerfüllung so exemplarisch wie anschaulich: Vor dem Spülen bringen diese Getriebe teils einen Eingangs-Öldruck am Spülgerät von 4 oder 4,5 bar. Nach dem Spülen und einem Filterwechsel sinkt der Wert auf 1 bis 2 bar. „Das heißt, das Öl ist verschlissen und der Filter zu. Mit Lifetime-Füllung hat das nichts zu tun.“
Aus diesen Gründen empfiehlt sich auch bei DSG mit Ölbadkupplung mehr als ein einfacher Ölwechsel. „Auch hier lassen sich mit einer Spülung gute Erfolge in Hinblick auf Komfortverbesserung beobachten. Durch den Kupplungsabrieb ist das Öl einfach stark beansprucht. Zudem setzt sich der Abrieb an den Aktoren ab und beeinträchtigt das Schaltverhalten“, weiß Stascheit.
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