Der Volkswagen-Konzern tut aktuell eher wenig, um sein durch den Dieselskandal beschädigtes Image aufzupolieren. Dazu gäbe es aber durchaus Gelegenheit. Etwa beim konstruktiven Problem des hohen Ölverbrauchs, das dem Konzern schon lange bekannt ist. Viele Motoreninstandsetzer wissen, dass die verwendete Bauweise der Ölabstreifringe bereits seit 30 oder 40 Jahren (!) veraltet ist. Schon mehrmals wurde deshalb nachgebessert – doch bislang vergeblich. Kunden werden so immer wieder als Versuchskaninchen missbraucht und oft auf den hohen Reparaturkosten sitzen gelassen, denn Kulanzanträgen wird nur selten entsprochen. Fast 800.000 dieser Motoren wurden in verschiedenen Modellen aus dem Konzernportfolio ausgeliefert. Sie wurden als sparsame und umweltschonende Fahrzeuge angepriesen. Das ist angesichts des hohen Ölverbrauchs ein schlechter Witz.
VW erklärt bis heute, es handle sich um Einzelfälle. Über 200 dieser Einzelfälle hat allein Richard Wild mit seinem Team schon bearbeitet. Unter vorgehaltener Hand sprechen Audi-Mitarbeiter von mindestens einem Fahrzeug pro Monat, das deswegen in ihre Werkstatt kommt. Rechnet man das allein bei Audi auf die Niederlassungen hoch, nähern wir uns schnell 10.000 Einzelfällen im Jahr. Ein Unding.