„Im Fokus stehen die freien Werkstätten“

Dr. Klaus Eichhorn, Geschäftsführer Moll Batterien: „Wir wollen den Werkstätten ein ausreichendes Zahlungsziel gewähren. Die Batterie muss erst bezahlt werden, nachdem sie verkauft ist.“ Bild: Moll

Moll will mit einem speziellen Vertriebskonzept das Batteriegeschäft in Werkstätten ankurbeln. Im Interview erklärt der Geschäftsführer, dass dabei ein sehr attraktives Zahlungsziel eine wichtige Rolle spielt.

In Krafthand 13-14/2024 berichtete die Redaktion über die AFB, die Moll als kostengünstige Alternative zu AGM-Batterien entwickelt hat. Neben technischen Hintergründen wurde erwähnt, dass der fränkische Batteriehersteller ein spezielles Vertriebskonzept für seine Akkus entwickeln will. Allerdings waren damals noch nicht alle Fragen im Detail geklärt, zu denen Geschäftsführer Dr. Klaus Eichhorn nun Rede und Antwort stehen kann.

AGM gegen AGM muss nicht mehr sein

Nach AGM und EFB gibt es nun einen weiteren Batterietyp, der in Fahrzeugen mit Start-Stopp-System verbaut werden kann: die AFB-Batterie. Sie kann die beiden bisherigen Typen ersetzen und soll zwei entscheidende Vorteile im Ersatzgeschäft bieten. mehr …

Herr Dr. Eichhorn, mit seinem speziellen Vertriebskonzept will Moll das Batteriegeschäft in Werkstätten ankurbeln. Wie genau gehen Sie hier vor?

Die Werkstatt ist für uns ganz klar der Verkaufspunkt zum Endkunden. Im Fokus stehen dabei die fast 20.000 freien Werkstätten in Deutschland. Diese haben uns gespiegelt, dass die Verfügbarkeit von Batterien sowie ein guter Service entscheidend sind. Um mittelfristig eine flächendeckende Abdeckung zu erreichen, setzen wir auf die regionale Versorgung über mittelständische Teilehändler und kleine Einkaufsverbände. Hierfür suchen wir aktiv noch weitere Vertriebspartner.

Die regionalen Teilehändler oder Einkaufskooperationen können sich von Moll ein Konsignationslager einrichten lassen. Somit können sie ihre Kunden, also vor allem die Werkstätten, mit Moll-Produkten versorgen und auch den Werkstätten ein ausreichendes Zahlungsziel gewähren, ohne in Vorleistung gehen zu müssen. Folglich ist die Batterie sowohl beim Teilehändler als auch in der Werkstatt immer verfügbar und muss erst bezahlt werden, nachdem sie verkauft ist. Damit übernimmt Moll auch die Finanzierungsfunktion.

Bis das Händlernetz endgültig steht: Wo können Werkstätten, die an einer Partnerschaft mit Moll schon heute interessiert sind, die Batterien derzeit beziehen?

Werkstätten können direkt ab Werk bei Moll in Bad Staffelstein bestellen. Aktuell arbeiten wir an einer Onlinelösung. Bis dahin kann angerufen, eine E-Mail, WhatsApp oder ein Fax gesendet werden.

Gibt es eine Mindestabnahme an Batterien und wenn ja, ist dann ein Einzelbezug möglich, um die Bestände aufzufüllen?

Die Partner sind grundsätzlich frei in der Menge der Abnahme. Das gilt gleichermaßen für Teilehändler, Einkaufskooperation und Werkstatt. Da wir im Falle eines Konsignationslagers die Nachbefüllung selbst übernehmen, stellt sich der zweite Teil Ihrer Frage nicht. Bei Direktabnahme ab Werk ist jedoch eine Bestellmenge ab fünf bis zehn Batterien sinnvoll, da dann zumindest eine halbe Palette versendet werden kann.

Was können Sie zu den Margen sagen?

Wir haben die Preisgestaltung Richtung Teilehändler, Werkstatt und Endkunde (UVP) so gewählt, dass in jeder Handelsstufe eine attraktive Marge besteht. Die Preise aller Handelsstufen sowie der UVP sind gemessen am Preis-Leistungs-Verhältnis sehr interessant und wettbewerbsfähig. Da wir Erstausrüstungsqualität liefern, sind Herstellfehler ausgeschlossen, wodurch Reklamationsfälle bei sachgerechter Anwendung minimiert werden.

Bei allen Anreizen die Sie setzen: Warum sollten Werkstätten ausgerechnet Moll-Batterien verbauen, wo sie doch auch vom Teilegroßhandel versorgt werden?

Wie gesagt: Wir suchen Teilehändler, Werkstätten und Endkunden, die ein qualitativ hochwertiges Produkt zu einem fairen Preis schätzen. Das Motto „Wer billig kauft, kauft zweimal“ gilt nicht für Moll-Batterien. Zudem sind Lieferengpässe etwa durch Störung der Handelswege aus dem Ausland, insbesondere Asien, ausgeschlossen, da wir in Deutschland produzieren.

Zu guter Letzt setzen wir auf eine attraktive Marketingausstattung für unsere Partner, um die Marke Moll sichtbar zu machen und die Produkte perfekt zu präsentieren. Darunter fallen hochwertige Batterieständer, Banner, Fahnen, Flyer, Giveaways und individuelle Zertifikate, die jede Partnerwerkstatt schmücken.

Herr Dr. Eichhorn, herzlichen Dank.