An einem heißen Sommertag brachte ein Reisender seinen Mittelklassewagen in unsere Werkstatt und beanstandete die schlechte Leistung seiner Klimaanlage. Wir überprüften dies mit einem direkt in den Lüftungsschacht eingeführten Thermometer und stellten fest, dass die Leistung der Klimaanlage wirklich schlecht war.
Im Gespräch mit dem Kunden stellte sich heraus, dass dieser die Klimaanlage nur sehr selten benutzt, um Kraftstoff zu sparen. Da uns bekannt war, dass das Kühlmittel bei langem Nichtgebrauch der Anlage durch Gummileitungen diffundiert, evakuierten wir die Klimaanlage, trockneten sie aus, reinigten das Kühlmittel und befüllten sie neu. Doch leider war die Leistung der Klimaanlage noch immer nicht zufriedenstellend.
Eine nähere Überprüfung ergab, dass die Anlage nachträglich eingebaut worden war. Der Kunde erzählte uns daraufhin, dass er schon im Winter Probleme beim Heizen hatte. Als wir dies genauer wissen wollten, berichtete er, dass bei eingeschalteter Heizung der Fußraum kaum erwärmt wurde und die Luft an der Windschutzscheibe viel zu heiß austrat. Nun lag die Vermutung nahe, dass die Klimaanlage nicht sachgemäß eingebaut worden war.
Dies bestätigte sich auch, als wir den Heizungskasten ausbauten: Beim Einbau der Anlage wurde eine Heizungsklappe beschädigt und mit Kleber so schlampig wieder befestigt, dass sie sich wieder löste. Dadurch wurde die Wagenluft stark abgelenkt und gebremst. Wir behoben den Schaden und seither funktionieren Klimaanlage und Heizung wieder beanstandungslos.
Zu Ende denken… Band 2 – Knifflige Fälle aus dem Werkstattalltag
8. Auflage 2017, von Georg Blenk, 116 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 12,80 Euro
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