KRAFTHAND war beim ZDK in Berlin. Zusätzlich zur Bilanz für das Autojahr 2017 stellte der ZDK die Ergebnisse seiner Blitzumfrage vor. Auffällig: Vor allem freie Werkstätten stehen gut da.
Mehr Neuzulassungen (rund 90.000), aber weniger Besitzumschreibungen, höhere Kostenbelastung des Handels in Folge der Diesel-Krise und dadurch insgesamt ein nur geringes Umsatzwachstum im Kfz-Gewerbe von 1,4 Prozent auf rund 174,4 Milliarden Euro: Das sind nur einige Facetten des Autojahres 2017, die der ZDK heute in Berlin vorgestellt hat.
Die Umsatzverluste (1,9 Prozent) rühren vor allem aus dem Gebrauchtwagensegment. Laut ZDK-Präsident Jürgen Karpinski zeigen sich hier die Folgen der Diesel-Krise: „Die Autokäufer sind zutiefst verunsichert, drohende Fahrverbote in den Ballungsgebieten machen gebrauchte Diesel fast unverkäuflich.“
Die vorläufige Durchschnittsrendite im Kfz-Gewerbe liege zwischen 1,3 bis 1,6 Prozent und werde unter dem Wert des Vorjahres (1,7 Prozent) bleiben. „Das ist kein Wunder, denn die Kostenbelastung des Handels ist vor allem aufgrund der vielen hunderttausend gebrauchten Diesel, die beim Handel auf Halde stehen, und der noch zu erwartenden Leasing-Rückläufer zum Teil existenzbedrohend“, so Karpinski.
Eine aktuelle Blitzumfrage des ZDK bei fast 1.600 Autohändlern bestätigt diese Einschätzung. Demnach sind die Bestände an Euro 5-Diesel-Pkw bei 55 Prozent der befragten Händler im Vergleich zum August 2017 weiter gestiegen. Damals hatte der ZDK im Handel einen Bestand von rund 300 000 Euro 5-Diesel-Pkw ermittelt, die einen Wert von rund 4,5 Milliarden Euro darstellen.
Immer mehr Vertragsbetriebe verlassen den ländlichen Raum.
Die Zahl der Betriebe insgesamt ist im vergangenen Jahr um 270 auf insgesamt 37.470 zurückgegangen. Bemerkenswert dabei: Während es 3,1 Prozent weniger markengebundene Betriebe (16.280 ) gibt, ist die Zahl der freien Werkstätten um 1,2 Prozent gestiegen auf 21.190. Als Grund nannte der ZDK den weiter fortschreitenden Konzentrationsprozess und die Vereinigung der Händlernetze durch Hersteller und Importeure.
Erfreulich auch: Für das Werkstattgeschäft 2018 sind die Aussichten gut – mit leicht steigender Tendenz im Vergleich zu 2017. Im vergangenen Jahr haben die Betriebe mit Reparaturen und Service rund 32 Milliarden Euro Umsatz gemacht, ein Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2016: 31,9 Milliarden Euro). Im Durchschnitt waren die Werkstätten im vergangenen Jahr mit 86 Prozent ausgelastet, das ist ein Prozentpunkt mehr als 2016.
Umsatz im Kfz-Gewerbe 2017