Auf dem Internationalen VDI-Kongress ‚Getriebe in Fahrzeugen’ stellte Freudenberg Sealing Technologies eine leitende Getriebedichtung vor, die wie ein Blitzableiter wirkt. Strom wird durch ein auf die Dichtung aufgebrachtes leitfähiges Vlies gezielt vom Gehäuse auf die Welle geleitet, sodass elektrostatische Aufladung erst gar nicht entstehen kann.
Plug-in-Hybridfahrzeuge haben einen Verbrennungsmotor an Bord, können jedoch Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h auch rein elektrisch fahren. Der mit einer Spannung von etwa 400 V betriebene Elektromotor befindet sich dabei in der Regel anstelle eines hydrodynamischen Wandlers auf der Eingangswelle des Automatikgetriebes.
Eine gute Abdichtung muss an dieser Stelle mehr leisten, als den elektrischen Teil des Antriebs vor Verschmutzung durch das Getriebeöl zu schützen. Denn im Motor kann sich zwischen dem Gehäuse und der Welle ein elektrisches Potenzial aufbauen, das im Extremfall zu unkontrolliertem Stromfluss und Schäden insbesondere im Bereich der Lager führt. Ein klassischer Dichtring aus Elastomeren wirkt jedoch isolierend und kann daher aufgebaute elektrische Potenziale nicht ableiten.
Die serienreife Lösung erspart es dem Automobilhersteller, den Potenzialausgleich durch teure Zusatzelemente wie verschleißende Kohlebürsten herzustellen. Sie kann nicht nur in Plug-in-Hybridfahrzeugen, sondern auch in den einfacher aufgebauten Getrieben für batterieelektrische Fahrzeuge verwendet werden.