Geringe Wahrnehmung und unrealistische Preiserwartungen
Unzählige Studien und Medien verkünden bereits das Ende des klassischen Fahrzeugbesitzes. Kunden würden stattdessen zukünftig personalisierte Mobilitätsleistungen durch verschiedene Pay-as- you-go-Angebote in Anspruch nehmen.
Das International Car Distribution Programme (ICDP) beauftragte das Forschungsinstitut YouGov mit der Vali dierung dieser Hypothese in den vier europäischen Kernmärkten Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien. Die Studie legt sehr deutlich dar, dass die aktuell verfügbaren oder geplanten Modelle nicht den Erwartungen des Markts entsprechen und sich demnach in naher Zukunft nicht durchsetzen werden können. Die Wahrnehmung von alternativen Mobilitätsleistungen ist gering, auch in Städten in denen ein solches Angebot bereits vorhanden ist. Das Interesse an der Nutzung solcher Leistungen ist ebenfalls gering und die hohen Serviceerwartungen von Endverbrauchern werden derzeit nicht erfüllt. Die meisten sehen Mobilitätsleistungen nicht als Ersatz zum klassischen Fahrzeugbesitz an, sondern höchstens als zusätzliche Beförderungsart.
Unter Vernachlässigung der Profitabilität und Überlebensfähigkeit solcher Mobilitätsleistungen weisen die Ergebnisse der Studie darauf hin, dass das Interesse der Endverbraucher an alternativer Mobilität von einer Vielzahl an Faktoren abhängt. Eine zentrale Rolle spielen die Bewältigung der geringen Wahrnehmung und damit einhergehend des geringen Interesses an den Angeboten sowie die hohen Erwartungen an inklusive Serviceelemente und die Hoffnung auf insgesamt geringere Kosten als beim traditionellen Fahrzeugbesitz. Das ICDP schließt daraus, dass der Großteil der Endverbraucher auch in fünf bis zehn Jahren noch ein eigenes Fahrzeug besitzen wird, auch wenn dieses in irgend einer Form finanziert sein könnte.
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