Gedore: Werkzeugwagen mit RFID-Technologie
In vielen Arbeitsbereichen sollte sichergestellt sein, dass Werkzeuge nicht am Einsatzort versehentlich zurückgelassen werden. Solche Unachtsamkeiten werden auf Dauer ziemlich kostspielig und können beispielsweise im Rennsport auch gefährlich werden. Ferner finden allzu oft speziell teure Tools nicht immer den Weg zurück in den Werkstattwagen.
Der Werkzeugspezialist Gedore hat deshalb zusammen mit dem Erfurter Unternehmen Microsensys einen Werkstattwagen entwickelt, der mit RFID (Radio Frequency Identification)-Technologie ausgestattet ist. RFID bedeutet die kontaktlose Funkübertragung von Daten ohne Sichtkontakt. Damit kann beispielsweise ein Werkstattmeister überprüfen, ob alle Tools aus dem Wagen wieder zurückgelegt worden sind.
Alle verfügbaren Werkzeuge sind aus diesem Grund mit einem sogenannten RFID-Transponder ausgestattet. Dieser dient als Datenträger und speichert eine (weltweit) einzigartige UID (Unique Identifier)-Nummer, um die Objekte eindeutig identifizieren zu können. Die ISO15693- und ISO14443-kompatiblen Tags besitzen Speichergrößen von 64 ‚bit read only’ bis 256 ‚Kbit read write’. Lack- und Farbspritzer sowie Verschmutzung durch Schmierstoffe sollen laut Gedore die Funktionalität nicht beeinträchtigen.
Fehlendes, mit einem Tag ausgestattes Werkzeug kann über eine RFID-Leseeinheit via Bluetooth, WLAN, LAN oder USB (Universal-Serial-Bus) an ein Ausgabemedium gemeldet werden. Als solches dienen Personal Computer, Notebooks, Pocket-PCs oder ein am Wagen angebrachter Touchscreen. Die Auswertung der Daten erfolgt über eine eigene Softwareapplikation, die kundenspezifisch angepasst werden kann.
Das Werkzeugerkennungssystem arbeitet passiv mit 13,56 MHz im HF-Bereich. Die Transponder werden durch das elektromagnetische Feld eines entsprechenden Readers aktiviert und mit Spannung versorgt. Ihre Reichweite ist auf maximal 10 mm beschränkt. Das heißt, zurückgelegtes Werkzeug wird erst erkannt, wenn es an seinem definierten Platz liegt – Vertauschen oder Verwechseln ist damit ausgeschlossen. Andere elektromagnetische Strahlen behindern das System den Angaben zufolge nicht, ebenso ist es ist resistent gegen Störstrahlung – der Werkzeugwagen wirkt wie ein Faraday’scher Käfig. Der Wagen selbst ist spritzwassergeschützt, während die Transponder von –25 bis +85 °C funktionsbereit sind.
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