Ein spezieller Bremsstaub- Partikelfilter soll den Bremsstaubausstoß von Fahrzeugen deutlich reduzieren. Der Filter ist an bestehende Bauräume im Bereich der Scheibenbremse anpassbar und kann in so gut wie jedem Fahrzeug verbaut werden, so der Anbieter. Gegenüber KRAFTHAND bekräftigte der Hersteller, dass die Technologie theoretisch serienreif sei.
Bremsstaub besteht bekanntlich zu einem wesentlichen Teil aus Feinstaub, der aufgrund seiner geringen Partikelgröße als gesundheitsschädlich und umweltbelastend eingestuft wird. Nach Schätzungen der WHO sterben in Deutschland jährlich etwa 47.000 Menschen durch Feinstaub. Laut Mann+Hummel verursacht der Bremsvorgang im Stadtverkehr um ein Vielfaches mehr Staub als Abgase. Ein spezieller Bremsstaub-Partikelfilter soll nun den Bremsstaubausstoß von Fahrzeugen deutlich reduzieren.
Nachdem der Filterspezialist diese Technologie 2017 erstmals vorgestellt hat (siehe Bild oben), konnten Tests die Wirksamkeit im Laufe der Entwicklungsphase bestätigen. Somit wurde den Angaben zufolge das Ziel, 80 Prozent der Bremsstaubpartikel aufzufangen, erreicht.
Der Zulieferer geht dabei von einem dem Bremsbelagwechsel entsprechenden Serviceintervall aus. Die Entwickler sind zudem davon überzeugt, in der Serienanwendung ein Produktgewicht von unter 500 Gramm zu erreichen.
Vorteil für teure Felgen
Das Gehäuse befindet sich in der Nähe des Bremssattels und somit direkt an der Entstehungsquelle von Bremsstaub. Speziell im Stadtverkehr mit vielen Bremsvorgängen soll der Filter deshalb die größte Wirkung erzielen. Als Filtermedium kommt ein temperatur- und korrosionsbeständiges Material zum Einsatz.
Der Bremsstaub-Partikelfilter hat im Übrigen noch einen weiteren Vorteil: Durch den zurückgehaltenen Bremsenabrieb lassen sich auch die Verschmutzungen auf den Felgen erheblich reduzieren. Das mühsame Entfernen des eingefressenen Bremsstaubs könnte dann der Vergangenheit angehören.
Die neue Technologie ist laut Unternehmen bei den Automobilherstellern auf großes Interesse gestoßen. Eine mehrmonatige Erprobung – nach Serienanforderungen – mit einem bekannten Bremsenhersteller hat vor Kurzem begonnen. Sollte der Gesetzgeber in diesem Bereich ein Handeln seitens der Automobilhersteller verlangen, hätte man den Angaben zufolge eine schnell umsetzbare Lösung parat.