Kommentar

Gasantrieb: Fahrspaß mit entsprechender Reichweite

Rudolf Guranti, KRAFTHAND-Redakteur

der Verbrennungsmotor war und ist ein wesentlicher Treiber individueller Mobilität. Allerdings steht aktuell der Dieselmotor in der öffentlichen Diskussion aufgrund der vorgegebenen Klimaschutzziele sowie anhaltender Herausforderungen bei der Luftqualität. Was aber treibt uns morgen an – Elektro, herkömmlicher sowie synthetischer Kraftstoff oder Gas?

Für viele Fahrzeughersteller sind inzwischen Elektroautos das Mittel der Wahl, um die CO2-Flottenwerte zu senken. Allerdings stecken Elektro­motor oder Brennstoffzelle als alternative Antriebe noch in den Kinderschuhen. Indessen gerät eine interessante Alternative mehr und mehr in Vergessenheit – der Gasantrieb. Lesen Sie dazu auch den Artikel auf ­Seite 52. Autogas aber leistet schon heute einen wirksamen Beitrag zum Umweltschutz. Schließlich stoßen Autogas-Fahrzeuge etwa 15 ­Prozent weniger Kohlendioxid aus als Benziner.

Ein ziemlich guter Grund also, sich für den Kauf eines mit Gas angetriebenen Fahrzeugs zu entscheiden. Jedoch haben in den vergangenen Jahren die Zulassungen solcher Fahrzeugmodelle kontinuierlich abgenommen. Aus meiner Sicht nur schwer verständlich. Denn im Vergleich zu einem E-Fahrzeug fährt das gasbetriebene Auto einfach weiter, wenn ihm der Gasvorrat ausgeht. Der Antrieb ist in der Regel bivalent aus­gelegt, das bedeutet, der Wagen lässt sich außer mit Erdgas auch mit ­normalem Kraftstoff fahren. Der mitgeführte Kraftstoff reicht allemal bis zur nächsten Tankstelle beziehungsweise zur nächsten Gasfüllstation. Einige Autobauer bieten aber auch monovalent ausgelegte Fahrzeugmodelle an. Das Triebwerk läuft dann ausschließlich mit Erdgas, lediglich ein Benzin-Nottank ist vorhanden.

Im Gegensatz zur Elektrotechnologie sind CNG-Antriebe bereits voll ausgereift. Sie eignen sich sowohl für Mittel- oder Langstrecken als auch für den Stadtverkehr. CNG-Fahrzeuge sind zudem nicht von Fahr­verboten betroffen, wenn bestimmte Schadstoffwerte in der Luft überschritten werden. Sie punkten außerdem durch eine kurze Tankzeit. Ein konventioneller Autogastank ist in rund drei Minuten gefüllt.

Warum also fristet Erdgas als Treibstoff nach wie vor ein solches Mauerblümchendasein? Ein Argument gegen Gasfahrzeuge ist natürlich das dürftige Tankstellennetz. Jedoch gibt es Pläne der Bundes­regierung, das derzeitige Netz mindestens zu verdoppeln. Auch ­stellten einige Fahrzeughersteller wie Fiat und Volkswagen auf dem diesjährigen Genfer Autosalon attraktive Gasmodelle vor, mit denen sie dem Antriebsthema Vorschub leisten wollen.

 

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