Der DAT-Report betrachtet seit mittlerweile 50 Jahren im Detail die Beziehung der Pkw-Halter zu ihrem Fahrzeug, den Autokaufprozess, die Beurteilung der Händler und die Sicht auf die Werkstätten. Bilder: DAT
DAT-Report 2023: Interessante Kennzahlen für freie Kfz-Betriebe zum Reparatur- und Wartungsgeschäft aus Endverbrauchersicht und im Vergleich zu Markenwerkstätten
1. Kriterien für die Wahl der Werkstatt 2022 Die tatsächliche Anzahl der Werkstattaufenthalte für Arbeiten an Fahrzeugen, aufgeteilt nach Kunden von freien Betrieben und Markenwerkstätten. Die Ausgangsfrage lautet: „Wie oft war Ihr Wagen in den vergangenen zwölf Monaten zu einer Inspektion/Wartung, für eine Unfallreparatur, Verschleißreparatur oder Reparatur eines Defekts in einer Werkstatt?“ Nimmt man nur diejenigen, die eine Arbeit beauftragt hatten, so war die absolute Mehrheit (59 %) aller Kunden von Markenwerkstätten nur ein einziges Mal 2022 in der Werkstatt, 29 % zweimal, 12 % dreimal oder mehr. Bei Kunden von freien Betrieben sah die Situation 2022 etwas anders aus: 50 % ließen ihren Wagen einmal reparieren oder warten, 34 % zweimal und 16 % gingen dreimal in ihre Werkstatt, um Arbeiten an ihren Pkw vornehmen zu lassen. Zu diesen Aktivitäten müssen noch weitere Kontakte mit der Werkstatt gerechnet werden, etwa beim Räderwechsel oder zur Durchführung einer HU. Grundsätzlich war 2022 jeder Pkw-Halter 1,2-mal in der Werkstatt. 7 % waren in keiner Werkstatt, weil sie selbst oder Bekannte die notwendigen Arbeiten durchgeführt haben, und 21 % gaben an, dass keine Arbeiten am Fahrzeug angefallen waren. 2. Anzahl Werkstattaufenthalte Alle für den DAT-Report 2023 zum Reparatur- und Wartungsbereich befragten 2.017 Autofahrer/Pkw-Halter sollten aus zehn Kriterien die „ausschlaggebenden Gründe“ für die Wahl ihrer Werkstatt angeben. Wie die Grafik zeigt, schätzen Kunden freier Betriebe das Preis-Leistungs-Verhältnis, die gute Lage und ihren Stammkunden-Status am meisten. Kunden von Markenwerkstätten entschieden sich vor allem für solche Betriebe, weil sie dort (z. B. im angeschlossenen Autohaus) ihren Wagen erworben hatten. An zweiter Stelle steht die Aussage „bin Stammkunde“, gefolgt von der Beratungs- und Betreuungsqualität der Werkstattmitarbeiter. Den Hinweis auf eine Meisterwerkstatt nannten alle Befragten als fünftes Kriterium. Im hinteren Drittel der Gründe rangieren bei den Befragten die Empfehlungen von Freunden, Bekannten oder Familie, günstige Öffnungszeiten und die von der Versicherung vorgegebene Werkstattbindung. 3. Durchführungsorte Wartung Freie Betriebe sind immer öfter die erste Wahl für Reparaturen am Wagen. Das zeigt dieser Sechs-Jahres-Trend. Demzufolge haben freie Werkstätten um mehr als zehn Prozentpunkte seit 2017 dazugewonnen und 2022 bei dieser Entscheidung einen Anteil von 56 % erzielt. Markenbetriebe haben im gleichen Zeitraum sieben Prozentpunkte verloren und erreichen demnach einen Marktanteil von 31 %. Die Do-it-yourself-Anteile verharren laut DAT auf einem niedrigen zweistelligen Niveau (2022: 13 %; zum Vergleich: 1974: 28 %). Dies bestätigt, dass solche Arbeiten für Laien ohne Spezialwerkzeug immer seltener durchführbar sind. Fakt ist aber auch, dass 2022 pro Fahrzeug nur 0,40 Reparaturen angefallen sind und dieser Wert mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre erneut einen Tiefstand erreicht. Betrachtet man den Langzeittrend (20 Jahre), hat sich dieser Wert seit damals halbiert. 4. Durchführungsorte Reparatur Freie Betriebe sind immer öfter die erste Wahl für Reparaturen am Wagen. Das zeigt dieser Sechs-Jahres-Trend. Demzufolge haben freie Werkstätten um mehr als zehn Prozentpunkte seit 2017 dazugewonnen und 2022 bei dieser Entscheidung einen Anteil von 56 % erzielt. Markenbetriebe haben im gleichen Zeitraum sieben Prozentpunkte verloren und erreichen demnach einen Marktanteil von 31 %. Die Do-it-yourself-Anteile verharren laut DAT auf einem niedrigen zweistelligen Niveau (2022: 13 %; zum Vergleich: 1974: 28 %). Dies bestätigt, dass solche Arbeiten für Laien ohne Spezialwerkzeug immer seltener durchführbar sind. Fakt ist aber auch, dass 2022 pro Fahrzeug nur 0,40 Reparaturen angefallen sind und dieser Wert mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre erneut einen Tiefstand erreicht. Betrachtet man den Langzeittrend (20 Jahre), hat sich dieser Wert seit damals halbiert. 5. Durchführungsorte aller Werkstattarbeiten Auch die Gesamtbilanz mit Blick auf die Verteilung aller Werkstattarbeiten fällt für freie Werkstatt erfreulich aus: Der Statistik zufolge haben diese Betriebe im Vergleich zum Vorjahr von 36 auf 37 % zugelegt, während der Anteil der Markenwerkstätten im gleichen Zeitraum erneut geschrumpft ist (von 45 auf 44 %). Im Zehn-Jahres-Vergleich wird dies noch deutlicher: Hatten freie Werkstätten 2013 einen Anteil von 25 % an allen Arbeiten, lag die Quote bei Markenwerkstätten bei 56 %. „Das hat sich über die vergangene Dekade deutlich verändert, was unter anderem der Tatsache geschuldet ist, dass einerseits die Werkstattnetze der Hersteller und Importeure weiter ausgedünnt wurden und gleichzeitig die Anzahl der freien Betriebe weiter angestiegen ist“, so die Analysten.
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