Abgasuntersuchung

Ford bestätigt höhere Durchfallquote bei AU-Partikelmessung

Bild: Schmidt

Wie erste Erfahrungen zeigen, fallen aufgrund der seit 1. Juli 2023 fälligen Partikelmessung wohl mehr Euro-6-Diesel bei der AU durch als bis dato. Nicht zuletzt sprechen auch Erkenntnisse aus Belgien dafür, wo die Partikelmessung schon länger läuft, dass die Durchfallquote steigen könnte (Krafthand berichtete).

Zudem steuert Ford laut Automobilwoche „auf ein Diesel-Problem zu.“ Dem Bericht zufolge ist der Anteil an Euro-6-Dieselautos des Autobauers, die wegen einer mangelhaften AU keine Plakette erhalten, überdurchschnittlich hoch. Die Rede ist laut Brancheninsidern von einem Faktor 4.

Ob dies tatsächlich so ist, bestätigte Ford auf Nachfrage von Krafthand nicht. Dass es allerdings ein Problem gibt, räumt eine Sprecherin ein:

„Uns ist bekannt, dass einzelne Kundenfahrzeuge bestimmter Ford-Dieselmodelle die Partikelemissionsprüfung im Rahmen der regelmäßig notwendigen technischen Prüfung nicht bestanden haben. Ford-Ingenieure untersuchen die Ursache, um eine technische Lösung zu entwickeln. Wir sind immer bestrebt, unseren Kunden sichere und qualitativ hochwertige Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen, potenzielle Probleme anzugehen und schnell zu reagieren.“

Dieses Beispiel dürfte die Befürworter der Partikelmessung und Verbände wie den ZDK und den ASA-Bundesverband, in dem die Gerätehersteller organisiert sind, mehr als bestätigen. Bei ihrem Kampf für die Einführung der Partikelzählung vertraten sie unter anderem immer den Standpunkt, dass bei modernen Dieseln nur die genauere Partikelmessung fehlerhafte DPF zum Vorschein bringen kann.

2 Kommentare

  • Stefan Rössler

    Als Prüfingenieur beschäftigt mich die Partikelmessung natürlich täglich. Aus purer Neugier habe ich einmal die Partikelmessung bei meinem Ford Focus 1,0 ltr. ecoboost Benziner durchgeführt (EZ 2017, aber erst 2019 in Betrieb genommen, 48.000 km Laufleistung). Das Ergebnis: Über 600.000 Partikel/pro Kubikzentimeter. Und das trotz regelmäßiger Autobahnfahrten. Es waren keine Einträge im Fehlerspeicher . Ursache waren verkokte Einspritzdüsen. Seit der Erneuerung der Einspritzdüsen läuft der Motor viel weicher und der Verbrauch ist von 6,4 ltr. /100 km auf 5,6 ltr. /100 km zurückgegangen. Eine erneute Partikelmessung ergab Werte unter 10000 Partikel pro Kubikzentimeter.

    • Torsten Schmidt Chefredakteur

      Hallo Herr Rössler, vielen Dank für Ihren Kommentar und die wirklich interssanten Ergebnisse. Es stellt sich aber schon die Frage, wie Injektoren mit nur 48.000 km schon so verschlissen sein können?

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