Fiat führte für das Modell ‚Fiat 500‘ eine Variante der Motorenbaureihe ‚Twin-Air‘ mit 77 kW (105 PS) ein, die eine hohe Leistung mit niedrigen Verbrauchswerten kombiniert. Die ‚Twin-Air‘-Baureihe zeichnet sich den Angaben nach durch eine optimierte Steuerung der Einlassventile aus. Der in den Brennraum zurückgeführte Abgasanteil lässt sich so noch besser kontrollieren, teilt Fiat mit.
Der in den Zylinderkopf integrierte Abgaskrümmer wird teilweise vom Motorkühlwasser umspült und senkt so die Abgastemperatur. Die Anreicherung des Benzin-Luft-Gemisches zur Verhinderung einer thermischen Überlastung des Turboladers lässt sich auf diese Weise reduzieren, so dass der Kraftstoffverbrauch sinkt.
Bei der ‚Twin-Air‘-Motorenfamilie tragen drei Faktoren zur Effizienz der Zweizylinder bei, die bei diesem Triebwerk erstmals miteinander kombiniert wurden.
- Der auf 875 Kubikzentimeter verringerte Hubraum ein Beispiel für das sogenannte Downsizing, also die Verwendung vergleichsweise kleiner Motoren.
- Gleichzeitig sorgt ein Turbolader für die Leistung und das Drehmoment auf dem Niveau eines deutlich größeren Vierzylinders.
- Das ‚Multi-Air‘-System ermöglicht die variable Steuerung der Einlassventile.
Multi-Air ersetzt die in konventionellen Motoren übliche Nockenwelle auf der Einlassseite durch eine elektrohydraulische Betätigung. Dadurch wird eine variable und zylinderselektive Steuerung der Ventilöffnungszeiten sowie des Ventilhubs ermöglicht. So können die Ventile je nach Lastanforderung an den Motor beispielsweise lange und weit oder nur kurz und wenig geöffnet werden. Auch der Öffnungszeitpunkt der Ventile kann – in Relation zur Bewegung des Kolbens – variiert werden. Sogar ein mehrfaches Öffnen im Verlauf eines einzigen Arbeitstaktes ist realisierbar. Dadurch lässt sich die Verbrennung im Zylinder optimal steuern und die Entstehung von Schadstoffen wird deutlich reduziert.
Im Vergleich zu einem herkömmlichen Benziner mit gleichem Hubraum steigern die Triebwerke mit ‚Multi-Air‘-Technologie die Leistung um bis zu zehn Prozent sowie des maximalen Drehmoments um bis zu 15 Prozent. Gleichzeitig werden die CO2-Emissionen um bis zu zehn Prozent reduziert. Das Ergebnis sind außerdem große Elastizität und hohe Reaktionsfreudigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Saugmotoren. Eine zur Kurbelwelle gegenläufige Ausgleichswelle reduziert darüber hinaus Vibrationen vom Leerlauf bis zur Höchstdrehzahl des Motors.