Thomas Biermaier ist Sport-Direktor beim Fahrzeugveredler ABT Sportsline in Kempten. Seit Jahren sind die Allgäuer als Partner von Audi erfolgreich in der DTM unterwegs. Nun ist ABT mit dem Audi Sport ABT Formula E-Team in die Formel E eingestiegen. Am 23. Mai findet in Berlin das erste Rennen auf deutschem Boden statt. KRAFTHAND hat mit Biermaier über das Engagement von ABT in der Formel E gesprochen.
KRAFTHAND-Online: Sehr geehrter Herr Biermaier, welche Gründe spielten für ABT Sportsline eine Rolle, um in die neu geschaffene FIA Formel E einzusteigen?
Thomas Biermaier: Die Gründe liegen auf der Hand. Wir beschäftigen uns seit drei Jahren mit dem Thema Elektromobilität und haben beispielsweise für Kommunen Volkswagen Caddies und T5-Busse auf Elektroantrieb umgebaut. Entsprechende Experten haben wir im Haus. Über die Expertise, was Motorsport angeht, verfügen wir. Die Formel E dient als perfekte Ergänzung und wenn Sie so wollen als zweites Standbein neben der DTM.
KHO: Sie setzen zwei beziehungsweise vier Fahrzeuge unter dem Namen Audi Sport ABT Formula E-Team ein. Inwieweit ist Audi in das Projekt involviert?
TB: Momentan handelt es sich um ein komplettes Einheitsauto. Uns verbindet lediglich der Name des Teams. Es gibt weder auf der technischen noch auf der wirtschaftlichen Seite eine Verbindung. Audi sieht sich das alles erstmal in Ruhe an und unterstützt uns mit der Freistellung des Audi-Werksfahrers Lucas di Grassi.
KHO: Welche Unternehmen sind für das Fahrzeug verantwortlich, mit wem arbeiten Sie zusammen?
TB: Die allgemeinen Entwicklungs- und Serienpartner der FIA Formel E sind Spark Racing Technologies (Gesamtkonzept), Dallara (Chassis), McLaren (Antrieb, Steuereinheit), Hewland (Getriebe), Williams (Batterien), Renault (Komponenten, Sicherheit) sowie Michelin (Reifen) und XAP-Electronis (Multifunktionslenkrad). Unser individueller technischer Partner ist die Schaeffler-Gruppe. Zusätzlich werden wir von der Deutschen Post (DHL), Würth Elektronik und Warsteiner unterstützt.
KHO: Wo bereiten Sie die Fahrzeuge vor?
TB: Die vier Fahrzeuge sind in Donington (England) aufgebaut worden. Seit September letzten Jahres sind sie quasi weltweit – von Rennstrecke zu Rennstrecke – unterwegs. Wir haben lediglich zwei Tage Zeit, vor den jeweiligen Rennen die Autos aufzubauen und vorzubereiten. Ein Tag steht uns nach dem Rennen zur Nachbereitung und zum Neuaufbau zur Verfügung. Tatsächlich eine Herausforderung.
KHO: Welche Fahrer greifen für das Audi Sport ABT Formula E-Team ins Lenkrad?
TB: Mit Lucas di Grassi und Daniel Abt stehen uns zwei erfahrene Piloten zur Verfügung. Da die Fahrzeuge relativ identisch sind, machen die Fahrer den nötigen Unterschied. Natürlich ist erstmal für ein reines E-Fahrzeug eine Eingewöhnungszeit nötig. Diese dürfte jedoch abgeschlossen sein – wir liegen aktuell auf den Gesamtplätzen eins (Lucas di Grassi) und elf (Daniel Abt). Am 23. Mai findet das erste Rennen auf dem ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof statt. Es ist ein reiner Tagesevent, der sehr viel Aktion verspricht.
Das vollständige Interview, inklusive technische Daten der Fahrzeuge, lesen Sie in der KRAFTHAND 9/2015, Erscheinungstermin ist der 16.5.2015. Gerne senden wir Ihnen ein kostenfreies Probeexemplar zu.
Den Videochannel zur FIA Formel E finden Sie hier.
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