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Fehler vermeiden beim Prüfen der Spannungsversorgung von ECUs

Nicht kommunikativ: Schlägt die Verbindung zwischen Tester und Steuergerät fehl, obwohl die auf dem Display zu sehenden Punkte erfüllt sind, ist der Messtechniker im Kfz-Profi gefragt. Bild: Schmidt

Ist keine Steuergerätekommunikation trotz geeigneten Testers möglich, deutet das auf ein defektes ECU oder dessen fehlerhafte Spannungsversorgung hin. Deshalb ist es ratsam, in solchen Fällen vor einem übereilten Austausch eines (scheinbar) defekten Steuergeräts zunächst dessen Masse- und Plusversorgung zu prüfen.

In der Praxis kommt es dabei allerdings häufiger zu Fehlmessungen.

Genauer gesagt: Es kann passieren, dass Messungen glauben lassen, die Spannungsversorgung sei in Ordnung – obwohl es tatsächlich nicht der Fall ist.

Das Problem

Der eine oder andere Kfz-Profi mag annehmen, dass die Spannungsversorgung der Motorsteuereinheit über ein entsprechendes Kabel mit geschaltetem Plus (Kl. 15) erfolgt. Allerdings ist es so, dass bei vielen Fahrzeugmodellen dieses im Grunde immer vorhandene Kabel nicht der Stromversorgung dient. Vielmehr ist es nur als Art Signal gedacht, anhand dessen das Steuergerät erkennt, dass die Zündung eingeschaltet wurde.

Denn die eigentliche Energieversorgung des Steuergeräts erfolgt über den Arbeitsstromkreis eines (Haupt)Relais. Dessen Steuerstromkreis wiederum wird vom Steuergerät selbst aktiviert – nachdem es dank des Klemme-15-Signals erkannt hat, dass die Zündung aktiviert wurde.

Schaltplan Spannungsversorgung Motorsteuergerät
Sieht anders aus, ist aber das gleiche Prinzip: Auch an diesem Beispiel zeigt sich, dass die Spannungsversorgung der Motor-Steuereinheit hersteller- und modellübergreifend vom Grundsatz her gleich ist. Quelle: Mitsubishi

Aufgrund dieser Information schaltet das Steuergerät über eine interne Schaltung Masse für den Steuerstromkreis des Relais frei, sodass dieses seinen Arbeitsstromkreis schließt und Arbeitsstrom an die ECU anlegt. Wenn man so will, schaltet das Steuergerät sein Versorgungsrelais also selbst.

Zu beachten ist noch, dass in seltenen Fällen das Steuergerät auch Plus anstelle von Masse für das Aktivieren des Relais schaltet – je nachdem, welche Strategie der jeweilige Autobauer verfolgt.

Schaltplan ECU/Relais
An diesem Beispiel zeigt sich, dass die ECU über ein Relais sichergestellt wird. Dieses Relais wird über eine Masseschaltung (grünes Kabel) vom Steuergerät aktiviert, nachdem es das Signal Klemme 15 (blaues Kabel) erhält. Erst dann fließt der Arbeitsstrom (rote Leitungen). Quelle: ESI Tronic

Die Erkenntnis

Wer die Spannungsversorgung eines Motorsteuergeräts prüfen will, muss den Schaltplan umfassend studieren und darf nicht davon ausgehen, dass ein Klemme-15-Kabel der Spannungsversorgung für die eigentliche Arbeit der Steuereinheit dient. Exemplarisch zeigt sich das an den beiden Beispielschaltplänen.