MG Motors

Fahrbericht MG4 Electric

Nicht zuletzt aufgrund seiner knallorangen Farbe ist der Testwagen ein Blickfang (Bild oben). Weitere sieben Farben sind verfügbar. Bilder: Schuster

Der chinesische reinelektrische MG4 überzeugte die Redaktion, die das Fahrzeug der ehemaligen englischen Marke probegefahren ist

Die Marke MG ist zwar über 100 Jahre alt, doch vom ursprünglich britischen Hersteller ist lediglich der Name übrig. Nach der Übernahme lassen die Chinesen diesen Traditionsnamen wiederaufleben. Von den fünf verfügbaren Ausstattungslinien konnte die Redaktion den MG4 in der Luxury-Ausführung testen, der zwar nicht mit technologischen Neuheiten aufwartet, aber insgesamt einen souveränen und ordentlichen Eindruck macht.

HV-System des MG4 Luxury

Für den Antrieb kommt ein auf 400 Volt basierendes Hochvoltsystem zum Einsatz, das seine Energie aus einer 64-kWh-Batterie entnimmt. MG zufolge hat diese mit einer Bauhöhe von 110 Millimetern einen der besten Werte in dieser Fahrzeugklasse. Laden lässt sie sich über Gleichstrom mit 140 kW – dadurch soll innerhalb von 26 Minuten ein Ladestand von 80 Prozent zu erreichen sein. Bei dreiphasigem Wechselstrom dauert das vollständige Aufladen 6,5 Stunden bei 11 kW. Die Reichweite gibt der fernöstliche Hersteller mit 435 Kilometer beim Luxury-Modell an. Für den Vortrieb sorgt ein 150 kW/204 PS starker Elektromotor, der an der Hinterachse montiert ist und ein Drehmoment von 250 Nm hat.

Assistenzsysteme und Infotainment

In allen fünf Ausstattungsvarianten sind umfangreiche Assistenzsysteme verbaut, darunter die adaptive Tempo- und Abstandsregelung (ACC), die intelligente Fernlichtsteuerung (IHC), ein Spurhalteassistent (LKA) oder ein Stauassistent (TJA). In den gehobeneren Ausstattungen gibt es weitere Assistenten wie eine Totwinkelüberwachung (BSD) oder eine Querverkehrswarnung hinten (RCTA).

Der chinesische MG4 hat ein V2L-System (Vehicle-to-load) an Bord, welches erlaubt, Netzgeräte mit bis zu 2.200 Watt zu betreiben.

 

Auf den ersten Blick klein wirkt das „Kombi-Instrument“, das den Fahrer aber trotzdem über alles Wichtige informiert. Am daneben platzierten 10,25 Zoll großen Hauptdisplay lassen sich etwa die Heizung regeln oder Fahrmodi wie das One-Pedal-Driving einstellen. Dieser erlaubt es, den Wagen ausschließlich über das Fahrpedal zu verzögern – bis zum Stillstand.

Einen Startknopf gibt es nicht: Das Fahrzeug ist betriebsbereit, sobald die Tür geöffnet wird.

Mittlerweile bekannt sind die Sprachassistenten, die meist ab der Mittelklasse anzutreffen sind und mit dem Fahrer interagieren. Von (Sprach-)Assistent kann beim getesteten MG4 allerdings keine Rede sein: Zwar hörte der digitale Beifahrer auf den Ruf „Hey MG“, doch Befehle konnte er so gut wie keine ausführen. Die holprige, vermutlich aus dem Chinesischen übersetzte Antwort war zumeist: „Entschuldigung, ich verstanden nicht.“