Was drei Redakteure über den neuen Opel Astra Plug-In-Hybrid denken, haben sie im folgenden aufgeschrieben.
Torsten Schmidt
Noch bis in die frühen Neunziger waren VW mit dem Golf und Opel mit dem Kadett sowie später mit dem Astra die Platzhirsche. Wobei der Golf bei den Neuzulassungen stets die Nase vorne hatte. Er war einfach das bessere Auto. Diesen Nimbus hat er trotz wachsender Konkurrenz aus Asien nicht abgegeben. Opel hingegen geriet durch hausgemachte (Qualitäts-)Probleme ins Abseits.
Und heute? Beim Fahren des aktuellen Rüsselsheimers kam mir spontan der Gedanke: Der Astra ist der bessere Golf. Weil er mir besser gefällt und beim Fahren überzeugt. Flink, wendig, geil. Damit ist alles gesagt. Reicht das, um zu alter (Neuzulassungs-)Stärke zurückzufinden? Nein. Denn überragende technische Highlights fehlen. Die würde Opel aber benötigen, um sich von der Masse abzuheben.
Florian Zink
Auf der Testfahrt mit dem 180 PS starken Plug-in-Hybriden hinterlässt der Opel Astra bei mir einen soliden, aber keinen wirklich bleibenden Eindruck. Von der Motorleistung ist, wie ich finde, nicht wirklich viel zu spüren. Die von Opel angegebenen 7,6 s von 0 auf 100 sind auch nicht wirklich hitverdächtig. Das Einzige, was beim zügigen Beschleunigen hervorstach, war der sich zuschaltende und unangenehm brummende Verbrennungsmotor.
Darüber hinaus finde ich es zwar schön, dass bereits die Serienausstattung mit einigen Assistenzsystemen aufwartet, der Spurhalteassistent griff aber für mein Gefühl zu unsanft ein. Das ist aber kein spezifisches Opel-Problem – die Systeme einiger Mitbewerber reagieren hier ähnlich. Aber die Funktion lässt sich ja abschalten.
Christine Waldmann
Das gefällt mir an einem Auto: beweglich, spritzig und gleichzeitig komfortabel. Zwar könnte der Astra mehr Platz im Innenraum vertragen, ist halt kein Familienfahrzeug, aber zwei „Normalgroße“ können durchaus bequem auf Reisen gehen. Zum Komfort tragen auch Haptik und Optik der Fahrgastzelle bei – man fühlt sich einfach wohl und gut aufgehoben. Allerdings lässt die Übersichtlichkeit etwas zu wünschen übrig.
Kleine Heckscheiben sind aber nun einmal dem modernen Design des aktuellen Zeitgeists geschuldet. Apropos Design: Ich finde, der Wagen macht auch außen eine gute Figur – die Front mit den verschmitzt dreinblickenden Scheinwerfern und dem schwarzen Kühlergrill, aber auch die Linienführung am Kofferraum sind einfach chic und gelungen.