Was drei Redakteure über den neuen MG4 Electric denken, haben sie im folgenden aufgeschrieben.
Sebastian Schuster
Nach meiner ersten Fahrt dachte ich mir: Besser als gedacht! Zwar hatte ich nicht das Schlechteste erwartet, aber auch kein Auto, das einen solch ausgesprochen guten Eindruck macht – sowohl hinsichtlich Fahrwerk und Antrieb als auch Verarbeitung. Denn diese lässt bei manchen fernöstlichen Herstellern zu wünschen übrig, vor allem im Vergleich mit einem deutschen Hersteller. Der MG zeigt dagegen unmissverständlich, dass er es mit den Automobilbauern hierzulande aufnehmen will – und meiner Meinung nach auch kann. Doch ganz ohne Kritik gehts nicht: Beim Beschleunigen aus dem Stand ist bei rund 60 km/h ein leichtes Rucken zu spüren. Ist zwar nicht tragisch, doch bei einem reinen Stromer störend.
Maike Wiedemann
Nachdem ich in den farblich wie ein Osterei anmutenden MG gestiegen war, begab ich mich erstmal auf die Suche nach dem Startknopf. Vergeblich, denn sobald der Schlüssel erkannt und die Tür geschlossen wird, startet der Wagen automatisch. Im ersten Moment zwar komfortabel, doch möchte man beispielsweise im Auto auf einem Parkplatz warten, „läuft“ er weiter. Sämtliche Versuche, den Stromer auszuschalten und Energie zu sparen, schlugen fehl. Das scheint mir nicht ganz durchdacht. Obwohl auch mir das Fahrwerk und insgesamt das Handling gut gefallen haben, war der Sprachassistent eher mau. Beim Einsteigen und Losfahren wird man freundlich begrüßt mit „Viel Erfolg“. Der Wunsch „gute Fahrt“ würde ein weniger mulmiges Gefühl hinterlassen.
Christine Waldmann
Zum ersten Mal bin ich einen Chinesen gefahren. Und siehe da: Die können auch Auto. Zumindest elektrisch. Jedenfalls bin ich angenehm überrascht worden. Der MG 4 Electric ist ein durch und durch angenehmes Fahrzeug. Liegt gut und sicher auf der Straße, bietet allen Komfort, den man für diesen Preis (die von uns gefahrene gehobene Ausstattungsvariante kostet rund 42.000 Euro) erwarten kann, und hat eine ansprechende Optik. Nur zwei Dinge haben mich gestört: Erstens die winzig kleine Heckscheibe. Sie ist mehr ein Guckloch. Dafür wird dem Fahrer aber auf dem Display eine großzügige Darstellung der Rückfahrkamera geboten. Und zweitens der extrem laute und dadurch störende Blinker – da müsste der Autobauer dringend nachbessern. Trotzdem: Daumen hoch.