Das Abdrehen von Bremsscheiben spielt hierzulande keine ernstzunehmende Rolle. Doch Anbieter wie Hunter oder Snap-on sehen künftig ein gewisses Potenzial für Werkstätten. Das sind die Gründe.
Bremsscheibenabdrehen ist jedem Kfz-Profi ein Begriff, doch kaum einer setzt sich näher mit der vor allem in den USA verbreiteten Methode auseinander. Denn in Deutschland fristet das Abdrehen der Bremsscheiben ein Mauerblümchendasein. Das liegt einerseits an den Preisen für Abdrehmaschinen, die sich zwischen einigen tausend und 20.000 Euro bewegen. Und andererseits an den vergleichsweise günstigen Bremsscheiben für „normale“ Pkw.
Warum aber haben nun die amerikanischen Werkstattausrüster Hunter und Snap-on auch für ihre Kunden hierzulande Abdrehgeräte frisch im Portfolio? Um mehr über die Gründe dafür zu erfahren, aber auch über die für deren unterschiedliche Verbreitung in den USA und Deutschland war Krafthand bei Hunter vor Ort und stellte Snap-on entsprechende Fragen (siehe Kasten unten). Dabei geht es auch um Fragen, wo die Grenzen der Bearbeitung liegen und welche Besonderheiten beim Abdrehen zu beachten sind.
Ein alter Hut in Übersee
„Das Abdrehen von Bremsscheiben ist in den USA gang und gäbe“, sagt Bernd Kopp. Er ist Verkaufsleiter Süd-Südwest bei Hunter und zeigt der Redaktion live das Abdrehen einer Bremsscheibe. Kopp liefert auch einen Grund zu seiner Aussage: „Größere und stärkere Bremsscheiben der in den USA fahrenden Fahrzeuge waren schon seit jeher prädestiniert zum Abdrehen.“ Mit großen Fahrzeugen meint er etwa Pick-ups, die in Übersee das Bild prägen.
Entstehen an deren Bremsscheiben Mängel wie Rostbefall, ist es günstiger, diese abzudrehen anstatt sie auszutauschen. Auch Tesla beispielsweise verbaue ab Werk dickere Bremsscheiben. Durch die massivere Bauweise lassen sie sich entsprechend besser abdrehen, ohne die Mindestdicke zu unterschreiten.
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