Forderungen der Branchenverbände an den Bundestag

Entlastungen für Kfz-Betriebe

ZDK-Präsident Arne Joswig (links) und GVA-Präsident Thomas Vollmar appellieren an die Bundesregierung.

Die Branchenverbände ZDK und GVA formulieren unabhängig voneinander Forderungen an den neu gestellten Bundestag, um das Kfz-Gewerbe wieder zu stärken.

Um die Automobilbranche schnellstmöglich zu kräftigen, fordert der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe ZDK von einer neuen Regierungskoalition etwa, den stockenden Hochlauf der E-Mobilität voranzutreiben. Viele Kfz-Betriebe hätten hohe Investitionen in Hochvoltausbildung und Werkstattausrüstung getätigt. „Diese Vorleistungen dürfen nicht ergebnislos bleiben“, so Verbandspräsident Arne Joswig.

ZDK-Präsident Arne Joswig: „Wir brauchen zeitnah Lösungen für die drängendsten Themen der kriselnden Automobilbranche, um Deutschlands Schlüsselindustrie endlich wieder auf Wachstumskurs zu bringen.“ Bild: ProMotor

Zudem appelliert der ZDK insbesondere für den Abbau von Bürokratie, die die Wettbewerbsfähigkeit der überwiegend klein- und mittelständischen Kfz-Betriebe derzeit massiv einschränkt. Weitere Forderungen sind unter anderem der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur, günstigere Ladestrompreise und Kaufanreize für E-Autos, zudem die Verhinderung von US-Zöllen auf deutsche Fahrzeuge, Vorziehen der Überprüfung der CO2-Flottenregulierung auf EU-Ebene sowie Anerkennen und Fördern von erneuerbaren Kraftstoffen bis 2030.

Auch für den Gesamtverband Autoteile-Handel GVA soll die kommende Bundesregierung Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit im Kfz-Gewerbe mit höchster Priorität behandeln. So fordert der GVA ebenfalls den schnellstmöglichen Bürokratieabbau und eine finanzielle Entlastung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Hier benötige es eine Senkung der Steuerlast und eine Deckelung der Sozialabgaben.

GVA-Präsident Thomas Vollmar: „Die künftige Bundesregierung muss Antriebe technologieoffen fördern und so Klimaschutz, Innovationskraft und bezahlbare individuelle Mobilität in Einklang bringen.“ Bild: GVA

Ein weiterer zentraler Punkt betrifft das Thema Fahrzeugdaten. Damit es Wahlfreiheit und somit auch wettbewerbskontrollierte Preise bei Reparatur und Wartung gibt, muss sich die künftige Bundesregierung bei der EU-Kommission für eine sektorspezifische Regulierung zum Zugang zu Fahrzeugdaten einsetzen, die über den Data Act hinausgeht, so der GVA. Diese braucht einen diskriminierungsfreien, direkten und bidirektionalen Zugang in Echtzeit zu Fahrzeugdaten, -funktionen und -ressourcen. Weitere Forderungen des Verbands sind Bemühungen zum Klimaschutz wie Technologieoffenheit und die Förderung von klimaneutralen E-Fuels.

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