Als August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 Das Lied der Deutschen“ verfasste, hätte er sich sicher nicht in seinen kühnsten Träumen vorstellen können, dass eines Tages ein Verbrennungsmotor die Gemüter entzweit und die Nation spaltet. Zu seiner Zeit war vielmehr die Rede vom Land der Dichter und Denker“. Ganz gewiss bringt Deutschland auch heute noch hervorragende Leistungen hervor, nur in diesen Tagen verkaufen“ wir diese schlecht.
Es ist kaum zu glauben, welch groteske Züge die Diskussion um den Dieselmotor in diesen Monaten angenommen hat und vermutlich auch noch weiter annehmen wird. Da versteht sich eine kleine aber durchsetzungsstarke Umweltorganisation als der verlängerte Arm der staatlichen Gewalt. Ein bedeutender Industrieverband wird kleinlaut, wirft Blendgranaten und hofft auf das Vergessen des Verbrauchers. Und die durch Wahlergebnisse gescholtene Politikelite sieht wenig amüsiert und weitestgehend konzeptfrei zu, obwohl sie mitten im Feuer“ steht.
Fake News zum Dieselmotor sind längst schon lobbygetrieben
Die Automobilindustrie verbucht hervorragende Gewinne, die eine wirksame Lösung möglich machen würden. Die Umweltorganisation verzeichnet eine signifikante Steigerung der Bekanntheit: Damit steigt ihr Lobbyeinfluss und sie erscheint quasi nebenbei als der heroische Retter aus einer verfehlten Wirtschafts- und Umweltpolitik im Umfeld der Automobilindustrie. Industrie und Politik haben das Thema öffentlichkeitswirksam in die Hände der DUH gelegt und lassen sich von dieser vor sich her treiben.
Fake News zum Dieselmotor sind längst schon lobbygetrieben in jeder beliebigen Facette im Pro oder Contra zu hören und zu lesen. Unsäglich ist die mittlerweile systematisch betriebene Lösungsvermeidung von allen Seiten. Denn solange das Feuer brennt, wärmt es.
Ein Gipfel jagt den nächsten, eine Talkrunde folgt auf die andere. Jeden Tag ein neuer Prophet, der Lösungen anpreist. Doch der Verbraucher, auch Mitmensch oder Bürger genannt, sitzt auch nach all den Monaten zwischen den Stühlen, hat keine Lösung, erträgt geduldig prognostizierte Wertverluste seines Fahrzeugs und ist orientierungslos in der Sache und beim Fahrzeugkauf. Eine an sich klare Angelegenheit ist zum gordischen Knoten mutiert und keiner will das Schwert führen, um ihn zu lösen!
Nein, bloß keine Fahrverbote!
Nun hat das Bundesverwaltungsgericht Fakten geschaffen und damit für viele die „Büchse der Pandora“ geöffnet. Zum blanken Entsetzen aller Beteiligten hat das Gericht tatsächlich, wenn auch mit Einschränkungen, die gefürchteten Fahrverbote für möglich und zulässig erklärt. Damit ist quasi der kleinste gemeinsame Nenner in der Diskussion geschaffen worden. Wirtschaftsbosse wie Politik scharen sich nun unter dem Banner „Nein, bloß keine Fahrverbote!“ … Damit endet aber dann auch schon die Einigkeit.
Im Interesse aller müssen Wirtschaft, Politik und Umweltorganisation(en) nun endlich nach Recht(sprechung) auch Einigkeit demonstrieren, sachorientiert an einer Lösung arbeiten, damit im Glanz einer Lösung einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Deutschlands wieder blüht und Autofahrer, Handel und Servicebetriebe endlich wissen wo die Reise hingeht. Denn Umweltschutz und wirtschaftlicher Wohlstand können mit gutem Willen aller Beteiligten brüderlich mit Herz und Hand zusammengeführt werden.