Veröffentlicht am | von Jessica Socher Lesezeit: 4 Min. | Ausgabe: 5/2025 Kommentieren
Für den DAT-Report 2025 wurde eine repräsentative Befragung durch das Marktforschungsinstitut GfK von insgesamt 4.664 Personen zum Werkstattverhalten und zum Autokauf durchgeführt. Zu den Themen Reparatur und Wartung befragten die Analysten 2.062 Fahrzeughalter im Oktober 2024. Bilder: DAT
Ein Rückblick auf 2024, wie sich Wartungen, Inspektionen und Reparaturen von Pkw auf freie und markengebundene Kfz-Werkstätten verteilten und wie häufig sich Fahrzeughalter selbst darum kümmerten.
1. Wartungshäufigkeit
Grafik 1 zeigt, dass Wartungen am Pkw in den letzten zwei Jahren wieder an Bedeutung gewonnen haben. Addiert man sämtliche Wartungsarbeiten und rechnet diese auf ein einzelnes Auto um, erhält man für 2024 einen Wert von 1,03. Damit wurden sie fast so häufig durchgeführt wie zuletzt 2020 (1,05). Während es laut DAT im Coronajahr bei den Fahrzeughaltern vorrangig um den Wunsch nach permanenter Fahrbereitschaft und kontaktfreier Mobilität ging, basierte der hohe Wert 2024 eher auf dem Bedürfnis, in wirtschaftlich unsicheren Zeiten den Pkw möglichst lange und störungsfrei nutzen zu können. Auch die Unsicherheiten, die aufgrund des Hochlaufs der E-Mobilität herrschen, ließen viele den Umstieg auf ein neues Auto hinauszögern.
2. Durchführungsorte der Wartungen
Die im vergangenen Jahr durchgeführten Wartungsarbeiten teilten sich fast je zur Hälfte auf die Markenwerkstätten (47 %) und freien Betriebe (48 %) auf. Die weiteren 5 % wurden als Do-it-yourself-Arbeit (DIY) von den Fahrzeughaltern selbst durchgeführt. Auffällig ist: Je jünger der Pkw, umso eher wurde die Wartung in einer Markenwerkstatt durchgeführt. Bei zunehmendem Alter wurde dann häufiger ein freier Betrieb gewählt, da Fahrer älterer Fahrzeuge eher preissensibler sind. Auch die DIY-Quote stieg bei höherem Alter des Pkws an.
3. Durchführungsorte von Inspektionen
Große Inspektionen sind für Fahrzeughalter eine wichtige Sache. Wie die Grafik zeigt, beauftragen diese dafür vor allem die Markenwerkstätten, was sich in einem stabilen Marktanteil von 58 % zeigte (2023: 57 %). Bei den kleinen Inspektionen teilten sich markengebundene (46 %) und freie Betriebe (48 %) den Markt fast zu gleichen Teilen. Die kleinen Inspektionen spielen jedoch eine deutlich geringere Rolle als die großen. Bei den sonstigen Checks (z. B. Urlaubs- und Winterservice) haben seit Jahren die freien Kfz-Werkstätten die Nase vorne, denn sie treffen mit ihren Angeboten und Standorten deutlich häufiger den Bedarf der Autofahrer (2024: 59 %). Insgesamt wurden nur wenige Inspektionen von den Fahrzeughaltern selbst durchgeführt.
4. Reparaturhäufigkeit
Für die Grafik wurden pro Jahr alle Verschleißreparaturarbeiten addiert und auf einen einzelnen Pkw runtergerechnet. Während die Anzahl dieser Arbeiten pro Fahrzeug seit Jahren fällt und 2023 einen Tiefpunkt bei 0,39 erreichte, legte sie 2024 wieder zu (0,41). Hier spiegeln sich möglicherweise die jahreszeitlich bedingten Temperaturschwankungen wider, die es Batterien, Anlassern und Glühstiften nicht leicht machten.
5. Durchführungsorte der Reparaturarbeiten
Die meisten Reparaturen wurden im vergangenen Jahr in den freien Betrieben durchgeführt (57 %). Markenwerkstätten hingegen wurden dafür nur zu 35 % beauftragt, was daran liegt, dass Autos nach Ablauf der Garantie oder beim ersten Besitzwechsel generell zu einem stärkeren Anteil von freien Betrieben betreut werden. Allerdings zeigt sich im Vergleich zu 2023 ein etwas geschrumpfter Anteil der freien Werkstätten (von 59 auf 57 %) bei gleichzeitiger Steigerung des Anteils der markengebundenen (von 32 auf 35 %). Das könnte laut DAT darauf hindeuten, dass die Fahrzeughersteller die freien Kfz-Betriebe durch einen eingeschränkten Zugang zu einigen Diagnosemöglichkeiten von bestimmten Instandsetzungen ausgeschlossen haben. DIY-Reparaturen sanken von 9 auf 8 %.
6. Durchgeführte Reparaturen
Welche Reparaturarbeiten 2024 laut den Fahrzeughaltern letztlich am meisten durchgeführt wurden, zeigt die Grafik. Die meisten Reparaturen fanden an Verschleißteilen statt (67 %). Auch wenn dieser Wert gegenüber dem Vorjahr um vier Prozentpunkte zurückging, lässt der insgesamt sehr hohe Wert auf eine sinkende Standfestigkeit verschiedener Komponenten schließen, so die DAT. 39 % aller Reparaturen bezogen sich auf Aggregate und Elektrik, dicht gefolgt von Fahrwerk und Karosserie mit 32 %. Das Plus von vier Prozentpunkten bei der Elektrik ist zunehmend auf Reparaturen bei den elektronischen Systemen zurückzuführen (2023: 35 %). Die Arbeiten am Fahrwerk und an der Karosserie blieben zum Vorjahr beständig.
7. Durchführungsorte aller Werkstattarbeiten
Insgesamt suchten Autofahrer für die Arbeiten an ihrem Pkw am häufigsten Markenwerkstätten (43 %) auf. Verglichen mit 2017, als ihr Marktanteil noch bei 55 % lag, wird allerdings ein Rückgang deutlich sichtbar. Dabei spiegelt sich die sinkende Anzahl der markengebundenen Betriebe wider. Die freien Werkstätten folgten 2024 mit etwas Abstand (38 %). Diese hielten ihr Niveau gegenüber dem Vorjahr, stiegen allerdings seit 2019 um zehn Prozentpunkte an. Ebenfalls auf Vorjahresniveau lagen die Systemanbieter mit 8 %. Der Do-it-yourself-Anteil stieg seit dem Vorjahr von 10 auf 11 %, was der DAT nach aufgrund der zunehmenden Komplexität der Fahrzeuge durchaus erstaunlich ist.
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