Drei Redakteure der Krafthand haben den neuen Alfa Romeo Tonale einem Praxistest unterzogen und hier aufgeschrieben, wie sie mit dem Italiener zufrieden waren.
Torsten Schmidt
Sportlich. Italienisch. Typisch Alfa eben. Das waren meine ersten Eindrücke beim Betrachten und Fahren des Tonale. Bei diesem Auto lässt sich für mich über Geschmack auf keinen Fall streiten. Denn es ist außen wie innen wirklich richtig gut gelungen und man fühlt sich hinterm Cockpit einfach nur wohl. Die Durchzugsschwäche im Normalmodus lässt sich mit einem einfachen Dreh auf den Sportmodus ausmerzen. Der Motor hängt dann richtig gut am Gas und das harmonisch abgestimmte Fahrwerk vermittelt einem immer das Gefühl, Herr im Haus zu sein. Kurzum: Mit dem Tonale ist Alfa ein Wurf gelungen, der Fahrspaß bringt und ein optisches Highlight in der so beliebten „T-Roc-Klasse“ ist.
Florian Zink
Das Design ist klassisch italienisch – auch ohne Firmenemblem ist der Tonale sofort als Alfa erkennbar. Im Innenraum gibt sich der Wagen ebenfalls puristisch, aber nicht langweilig. Auf den Punkt gebracht, ist das Fahrzeug ein Auto mit Charakter, das sich aus dem SUV-Einheitsbrei erfrischend abhebt. Das Fahrwerk ist für seine Klasse durchaus straff abgestimmt, die Bremsen verzögerten ebenfalls gut. Das gesamte Fahrwerk würde im Prinzip ein sehr agiles Handling erlauben, wenn es im Fall unseres Testwagens nicht der etwas durchzugsschwache Motor mit nur 96 kW (130 PS) gewesen wäre. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich beim Tonale von meiner Seite anbringen kann.
Christine Waldmann
Was Haptik und Optik angeht, kann ich meinen beiden Kollegen nur zustimmen. Die Vorfreude, dieses Auto zu fahren, war deshalb ebenso groß wie schnell verflogen. Eine zu direkte Lenkung, ein brummiger Motor und überhaupt: Fahrtechnisch konnte ich mich mit dem „schönen Italiener“ so gar nicht anfreunden. Auch wegen des Spritverbrauchs von laut Bordcomputer durchschnittlichen 8,3 l. Das mag für einen Benziner dieser Baugröße noch nicht besonders kritikwürdig sein, aber auch in dieser Klasse geht es sparsamer. Man kann sich also – und das durchaus nicht nur beim Tonale – fragen: Bringt die 48-V-Technologie wirklich was oder hübscht sie nur die Bilanz im WLTP-Zyklus auf?