Ein Auto – drei Meinungen
Drei Redakteure der Krafthand haben den neuen 4er BMW einem Praxistest unterzogen. Hier erfahren Sie, wie sie mit dem Coupé aus München zufrieden waren.
Rudolf Guranti
Ehrlich gesagt, ich habe die Eigenständigkeit des 4er-Coupés gegenüber dem Vorgängermodell auf Anhieb nicht erkennen können. Aber ich bin auch nur Herr der (4) Ringe. Erst beim zweiten Blick sind die kräftigen Schulterpartien, die weit in das Seitenteil ragenden LED-Heckleuchten und die vertikal ausgerichteten Öffnungen an den äußeren Rändern der Heckschürze erkennbar. Und mit der aufrechtstehenden BMW-Niere steht der Wagen der Tradition legendärer Coupés der Marke in nichts nach. Der 2,0-l-Dieselmotor hängt souverän am Gas und ist auch bei höheren Drehzahlen optimal gedämmt. Der Verbrauch geht mit rund sechs Litern für mich in Ordnung, obwohl das Gaspedal nicht nur gestreichelt wurde. Insgesamt gibt es an dem 4er, abgesehen vom vielfach diskutierten Frontdesign, sehr wenig auszusetzen. In Summe könnte ich doch glatt schwach werden.
Florian Zink
Obwohl das 4er-Coupé einige Assistenzsysteme an Bord hatte, fand ich diese Features nicht besonders spektakulär. So ist in unserem Testwagen beispielsweise nur eine Spurverlassenwarnung verbaut gewesen und kein Spurhalteassistent mit aktivem Lenkeingriff. Letzterer ist laut Aufpreisliste zudem nur für die M-Modelle erhältlich. Ich hatte sogar grundsätzlich das Gefühl, dass die Entwickler bei diesem Fahrzeug mehr Wert auf das Selbstfahren gelegt haben. Zurecht, wie ich finde. Meine Mundwinkel zogen sich in jeder Kurve, bei jeder Bodenwelle und bei jedem Druck auf das Gaspedal leicht nach oben. Gäbe es den Slogan „Freude am (selber) Fahren“ bei BMW nicht schon, für dieses Fahrzeug müsste er erfunden werden.
Sebastian Schuster
Das 4er-Coupé ist ein Fahrzeug, das zwei normalgebaute Personen inklusive Gepäck angenehm von A nach B bringt. Ohne aufdringliches Hupen und Blinken im Display, falls einmal die Mittellinie überschritten wird – was ich sehr nervenschonend fand. Auch an anderer Stelle war ich von den elektronischen Helfern positiv überrascht: Neben der Gestensteuerung des Infotainment-Bildschirms gibt es eine Spracherkennung. Da dieser virtuelle Copilot meine Neugier weckte, testete ich ihn auf Herz und Nieren. Ob Fensterheber, Sitzheizung oder Ambientebeleuchtung – vieles kann per Sprachbefehl gesteuert werden. Apropos Ambiente: Neben einer Vielzahl an Farben dürfen dabei auch die Heimatfarben des Autobauers nicht fehlen – Weiß/Blau.
Schreiben Sie den ersten Kommentar