E-Teile und neues Trainingskonzept für den freien Markt
Valeo bringt HV-Komponenten in den freien Teilemarkt und hat zugleich seine Trainingsakademie gestartet. Nicht nur, weil sich freie Werkstätten damit für die Reparatur an E-Autos fit machen können, ist das eine gute Nachricht.
Dass Valeo sein Know-how aus der Produktion von HV-Komponenten für die Erstausrüstung in den Aftermarket transferiert und verschiedene HV-Komponenten in den freien Markt bringt, zeigt auch, was in der Kfz-Branche längst kein Geheimnis mehr ist: Bei E-Mobilen verschleißen nicht nur Achsen und Bremsen, sondern auch Bauteile des komplexen Thermomanagements, der eine oder andere Inverter, ja sogar der E-Antrieb selbst oder Onboard-Charger gehen kaputt, sodass in absehbarer Zeit auch freie Werkstätten solche Reparaturen auf den Hof bekommen. Vor diesem Hintergrund plant Valeo, diverse Komponenten für das Hochvoltsystem in den Aftermarket zu bringen. Aber nur mit Ersatzteilen ist es nicht getan. Vielmehr haben die Franzosen auch ihre Tech Academy an den Start gebracht. Doch dazu später mehr.
EV-Teilstrategie
Vor dem Hintergrund Erstausrüster zu sein, ist es nur logisch, dass Valeo diverse Komponenten für das Hochvoltsystem auch in den Aftermarket bringen will. Um seine Philosophie rund um das Thema Hochholt darzulegen gewährte das Unternehmen Krafthand Einblicke in eines seiner Werke. Im ungarischen Veszprem dreht sich alles um die Produktion von E-Motoren, E-Achsen sowie Inverter, Converter sowie Onboard-Charger. Läuft man durch die dortigen Hallen wird klar, für wen diese Komponenten gebaut werden: BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen Renault und Volvo gehören zu den Kunden.
Wobei sich die Aftermarketaktivitäten in Hinblick auf elektrifizierte Fahrzeuge nicht nur auf diese Marken und Hochvoltteile fokussieren. Auch Parts für 48-V-Mildhybriden gehören zum Portfolio für Elektro-Vehicles (EVs), das nach und nach ausgebaut wird und zu dem schon heute das E-Performance-Bremsbelagsortiment sowie Wartungsteile für das Thermomanagement sowie Scheibenwischer für E-Modelle aller Couleur gehören – einschließlich chinesische E-Autos. Darüber hinaus hat Valeo auch das Thermomanagement für die Batterie im Fokus. Auch dafür will das Unternehmen in Zukunft Ersatzteile anbieten.
Trainings für EVs, ADAS und mehr
Das war aber nicht alles, was Krafthand beim Besuch im ungarischen Valeo-Werk mit auf dem Weg bekam. Stolz präsentierte der Zulieferer das Konzept der Valeo Tech Academy, die ab sofort dazu beitragen soll, freie Werkstätten fit für die Zukunft zu machen. Unter www.khme.de/Valeo-Tech-Academy können Werkstattinhaber Schulungen für drei Bereiche ordern. Es geht um konventionelle Themen, ADAS und Trainings für EV-Systeme. Neben den Onlineangeboten gibt es auch Präsenzschulungen.
Um Werkstätten zu Hochvoltsystemen zu schulen, kommen unter anderen Simulatoren (siehe Bild unten) zum Einsatz, mit deren Hilfe praktische Erfahrungen in mehr als 150 realen Reparaturszenarien gesammelt werden können. Angaben zufolge ist Valeo in der Lage, Mechaniker für alle EV-Architekturen zu schulen, diverse Fehlerkombinationen zu diagnostizieren und das Verständnis für alle möglichen Lösungen und Situationen zu schärfen.
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