Neu entwickelter Solarcarport kommt ohne Netzanschluss aus.
Nichts weniger als den „Wendepunkt für die E-Mobilität“ hat sich der Hersteller Topregal auf die Fahnen geschrieben und dazu die neue Marke SoloPort gegründet. Denn, so die Verantwortlichen: Die Energiewende mit alternativen Antrieben kann nur dann gelingen, wenn auch das Thema Laden geklärt ist. Bisher allerdings sei es schwieriger als gedacht, ausschließlich mit nachhaltiger Energie zu fahren und eine Wallbox genehmigt zu bekommen, wenn der Anschluss an das örtliche Netz nicht gewährleistet werden kann. Abhilfe schaffen soll ein „vollkommen autark ladender Solarcarport“, der ohne zusätzlichen Netzanschluss auskommt.
Der durch Solarenergie gewonnene Ertrag des Carports reicht den Angaben zufolge im Jahresdurchschnitt bei einem Kleinwagen für 24.000 Kilometer, einem Mittelklassewagen für 17.000 und einem Transporter für 12.000 Kilometer Reichweite. Zwölf Module à 420 Watt sollen für eine Nennleistung von maximal 5,04 kWp sorgen. Umwandlung und Speicherung übernehmen laut Anbieter ein Off-Grid-Hybrid-Wechselrichter mit 10 kW und ein DC-Speicher mit 48 Volt in Form von zwölf Blei-Gel-Akkus à 12 V/280 Ah. Dieser Batteriespeicher im Schaltschrank ist das Herzstück des Carports.
Dank einer Kapazität von 40 kWh hält er den Angaben zufolge genug Energie, um Fahrzeuge über Nacht problemlos zu laden. Um die Zeitspannen parkender Fahrzeuge mit effizienter Ladegeschwindigkeit und somit bestmöglicher Energiezufuhr auszufüllen, arbeitet die Wallbox mit einer Ladeleistung von maximal 7 kW.
Wie der Hersteller mitteilt, wird der komplette Carport mit wettergeschütztem Elektroschrank in den Werkshallen vorgerüstet, verkabelt und aufbaufertig vorbereitet. Die Montage des Solarcarports aus leichtem Aluminium entspreche dabei dem eines handelsüblichen Carports. Durch die innovative Technik und seine autarke Stromerzeugung entfällt den Angaben zufolge die Genehmigungspflicht durch die Bundesnetzagentur. Nutzer laden somit ausschließlich grünen Strom. Allerdings räumt der Anbieter ein, dass „bauamtliche Genehmigungen je nach Bundesland variieren und vorab geklärt und eingehalten werden müssen“.
Neben der Ladestation für Fahrzeuge bietet der Carport noch andere funktionelle Gadgets: Zwei Schukosteckdosen liefern Energie für weitere akkubetriebene Endgeräte und die LED-Leuchte mit Bewegungsmelder sorgt für optimale Ausleuchtung. Die Kosten von 10.999 Euro amortisieren sich laut Topregal nach vier bis fünf Jahren.
Einschränkungen in dunkler Jahreszeit
Zu berücksichtigen ist laut Anbieter, dass es sich bei den Angaben um Durchschnittswerte handelt und in den dunkleren Monaten zwischen Oktober und Februar durch den niedrigen Sonnenstand geringere tägliche Ladekapazitäten zur Verfügung stehen. Das ist ein kleiner Wermutstropfen. In den dunklen Monaten besteht für große Reichweiten somit noch die Notwendigkeit, zuladen zu müssen, da die reine Sonnenmenge nicht ausreicht. Nichtsdestotrotz kann ein Kleinwagen mit einem Durchschnittsverbrauch von 16,3 kWh pro 100 Kilometer in einem Monat wie dem Dezember immer noch zwölf Kilometer rein durch den Ladevorgang über den Solarcarport fahren. Zwischen März und September liegt die Leistung bei 80 bis 90 Kilometer pro Tag. „Somit bietet der Solarcarport Nutzern am Ende einen Autarkiegrad von 80 Prozent“, so der Anbieter.kt
Leistungsdaten Solarcarport
- PV-Leistung 5,0 kW (12 Module à 420 Wp)
- DC-Speicher 48 V und 40 kWh Speicherkapazität
(12 Blei-Gel-Akkus à 12 V/280 Ah) - Wallbox (7,0 kW Ladeleistung max.)
- Off-Grid-Hybrid-Wechselrichter (10 kW)
- 2 x 230-V-Steckdosen