Motoröl

Dünn, dünner, O-W-Öle

Die Shell-Schmierstoffspezialisten um Jens Keller (Mitte) erklären die Vorteile dünn flüssiger 0-W- Schmierstoffe. Bilder: Schleich
Dieser Beitrag ist Teil des Spezials: Schmierstoffe.

Heutige Motoren sind kompakter und leistungsstärker als je zuvor – Downsizing heißt das Zauberwort. Da diese Aggregate unter großem Druck arbeiten und extreme Temperaturen erreichen, sind sie leider auch problemanfälliger. Die Hersteller versuchen nun in Zusammenarbeit mit den Schmiermittelproduzenten, die Reibung an allen Bauteilen noch weiter zu verringern. KRAFTHAND hat sich diese Technologie anhand des Shell Helix Ultra genauer angesehen.

Um Öle zu entwickeln, die diesen hohen Drücken und Temperaturen bis 1.000° C standhalten ohne Einbußen bei der Schmierung hinnehmen zu müssen, gehen die Hersteller verschiedene Wege. Bei Shell etwa vertraut man mit der hauseigenen PurePlus-Technologie als einziger Hersteller auf das sogenannte GTL-Verfahren (Gas to Liquid), bei dem das Grundöl nicht aus Erdöl, sondern aus Erdgas gewonnen wird. Hierbei wird Erdgas durch Zufuhr von Sauerstoff und Wasserdampf zu Synthesegas und dieses in einer Fischer-Tropsch-Synthese zu Kohlenwasserstoffen umgewandelt. Der Hauptanteil des Produktgemisches besteht aus langkettigen wachsartigen Normalparaffinen, die erst in flüssige Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden. Das Ergebnis ist ein kristallklares Grundöl, welches praktisch keine der in Erdöl vorhandenen Verunreinigungen enthält.

Durch die dünnflüssige und klare Beschaffenheit ist die Verdampfungswahrscheinlichkeit geringer und die Viskosität bleibt auf einem niedrigen Wert. Das führt zu weniger Reibung und Kraftstoffverbrauch. All das hilft, die CO2-Bilanz eines Fahrzeugs zu verbessern. Basierend auf einer durchschnittlichen Distanz von 14.500 km pro Jahr soll ein 0-W-Motorenöl der Marke Shell Helix Ultra rund 70 kg CO2einsparen – das entspricht etwa der Menge, die bei der Zubereitung von 7.000 Tassen Kaffee entsteht.


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