Obwohl nahezu alle deutschen Kraftfahrer (96 %) Navigationssysteme nutzen, vertrauen 75 Prozent nicht darauf, dass sie immer am richtigen Ziel ankommen. Dies zeigt eine Untersuchung im Auftrag des britischen Unternehmens what3words. Die Studie ergab zudem, dass 37 Prozent der Fahrer innerhalb eines bestimmten Bereichs nach dem angegebenen Ziel oder dem spezifischen Eingang eines großen Gebäudes suchen müssen, weil die herkömmliche Straßenadresse, die sie in das System eingegeben haben, nicht präzise genug ist. Schenkt man der Studie glauben, so kommen beinahe ein Fünftel der Nutzer von Satellitennavigationssystemen (19 %) regelmäßig am falschen Ziel an.
Dieses Problem stellt die Automobilindustrie vor große Herausforderungen, insbesondere vor dem Hintergrund der Entwicklung autonomer Fahrzeuge und der zunehmenden Integrierung von sprachgesteuerten Systemen. Die Hauptprobleme herkömmlicher Technologien sind mangelnde Präzision der verfügbaren Adressdaten:
- Die Adresse oder Postleitzahl gibt den falschen Ort an.
- Die Adresse oder Postleitzahl bezieht sich auf die Mitte eines Gebäudes und nicht auf einen bestimmten Eingang (z. B. bei großen Gebäudekomplexen).
- Der Ort hat keine postalische oder Straßenadresse (z. B. Parks, Wald- und Feldwege).
- Das Ziel hat noch keine offizielle Adresse (z. B. in Neubaugebieten).
Das Unternehmen what3words bietet eine Lösung für diese Probleme und hat dafür den gesamten Globus in 57 Billionen Quadrate mit einer Seitenlänge von drei Metern eingeteilt und jedem dieser Quadrate eine eindeutige 3-Wörter-Adresse zugewiesen. Dieses Adresssystem ist das einzige, das für die Spracheingabe optimiert ist. Wenn man beim Autofahren Drei-Wörter-Adressen spricht, ist das deutlich bequemer und präziser, um an seinen Zielort zu gelangen. Denn es vermeidet Probleme aufgrund ähnlich klingender Adressen und ermöglicht dem Benutzer, bei Veranstaltungen und bei großen Gebäuden an spezifischen Eingängen anzukommen. Angaben zufolge ist Mercedes-Benz der erste weltweit agierende OEM, der dieses System nutzt. Die Stuttgarter haben es in die Betriebseinheit der neuen A-Klasse, die dieses Frühjahr in die Serienfertigung geht, integriert.