Egal, ob Motor-, Getriebe- oder Hydrauliköle: Werkstätten müssen zunehmend tiefer in die Tasche greifen, um sich mit Schmierstoffen einzudecken. Was letztlich meistens zu Lasten des Endkunden geht, ist das Ergebnis einer Kettenreaktion, die von mehreren Faktoren befeuert wird.
Das liegt am Zweijahreshoch des Rohölpreises – ist häufig die erste Reaktion. Und in der Tat kostete Rohöl im Januar dieses Jahres nahezu doppelt so viel wie noch im Jahr 2016. Doch damit ist dieses Phänomen nicht zu Ende erklärt. Dass nicht nur die Rohölpreisnotierungen Auswirkungen auf den Preis des fertigen Motorenöls bzw. Getriebe- oder Hydrauliköls haben, ist vielen nicht geläufig“, sagt Tobias Gerstlauer von Liqui Moly. Der Schmierstoffspezialist aus Ulm verarbeitet nämlich kein Rohöl aus Bohrlöchern, sondern erst den nächsten Produktionsschritt: sogenannte Grundöle aus Raffinerien. Deren Preis wiederum hängt stark von Raffineriekapazitäten und der Nachfrage. Und tatsächlich kosten vollsynthetische Grundöle schon seit Längerem deutlich mehr als in der Vergangenheit.
Ein gewisser Zusammenhang zwischen den Preisen für Grundöle und dem Rohölpreis besteht. Das heißt, eine deutliche Verteuerung des Rohöls bleibt auch für uns nicht folgenlos, wenngleich die Grundölpreise zweifelsohne ein Eigenleben führen“, erklärt Gerstlauer. Wie immer regeln eben Angebot und Nachfrage den Preis. Wie der Experte weiter erläutert, herrscht bei bestimmten Grundölen, wie beispielsweise PAO-Öle, ein Nachfrageüberhang. Das bedeute, dass es teilweise ziemlich schwer sei, diese auf dem Weltmarkt in ausreichender Menge zu bekommen. Damit die Rohstoffversorgung dennoch permanent gewährleistet bleibe, seien langfristige, vertrauensvolle Handelsbeziehungen, wie Liqui Moly sie pflegt, so wichtig.
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