über die neue AU-Richtlinie wurde an dieser Stelle schon reichlich berichtet. Und von unseren Leserreaktionen auf Facebook sowie von Zuschriften und Telefonaten die uns in der Redaktion erreichten, wissen wir, dass viele Betriebsinhaber inzwischen nur noch genervt sind von den ständigen neuen Vorgaben. Nachvollziehbar! Zogen und ziehen Scheinwerferprüfung, Bremsprüfstands-Richtlinie und AU doch bei vielen Betrieben Investitionen nach sich, die neben den alltäglichen Ausgaben innerhalb kurzer Zeit zu tätigen waren und noch sind.
Trotz dieser Tatsache teile ich nicht die Meinung einiger Kfz- Profis, die mittlerweile die AU per se verteufeln. Bestimmte Kontrollen braucht es nun mal, wenn es um Sicherheit, Gesundheit, Umwelt und die Funktion dafür notwendiger Systeme geht. Zumal sich der Wert der Abgasuntersuchung nicht nur am damit gemachten Umsatz beurteilen lässt – auch wenn dieser vielerorts bestenfalls zu einer schwarzen Null reicht oder nicht mal die Kosten deckt.
Es gibt da auch noch den nicht messbaren Aspekt. Nämlich die Kundenbindung. In Zeiten, in denen Kunden aufgrund langer Wartungsintervalle, geringerem Wartungsbewusstsein sowie abnehmender Werkstatttreue immer seltener zu uns kommen (müssen), kann es doch nur recht sein, wenn sie durch gesetzliche Vorgaben in Kfz-Betriebe gezwungen werden. Vor diesem Hintergrund wäre es doch töricht, die Chancen, die eine AU bietet, aus der Hand zu geben.
Doch leider wird dies kleineren Betrieben immer schwerer gemacht. Denn AU-Werkstätten werden bald doppelt zur Kasse gebeten. Dazu kommt es durch die online zur Verfügung stehenden und in unserer Printausgabe 16/2018 abgedruckten Richtlinie zur Kalibrierung von AU-Geräten. Zur Eichpflicht kommt also jetzt noch die Kalibrierpflicht hinzu. Genügt nicht eines davon, lieber Gesetzgeber?
Übrigens sehen nicht nur Werkstätten darin ein doppeltes Abkassieren. So sagte Frank Beaujean, Präsident des Verbands der Werkstattausrüster (ASA) in der KRAFTHAND 15-16/2017: Wir werden uns auf jeden Fall gegen diesen Unsinn einsetzen.“ Allein genützt hat es nichts. So müssen Kfz-Betriebe wieder einmal eine bittere Pille schlucken. Geht das so weiter, sagen womöglich immer mehr Werkstattinhaber Mir reicht es langsam“ und finden es eine Gute Entscheidung, meine Werkstatt zu verkaufen“, so wie es zwei Kfz-Profis auf unserer Facebook-Seite im Rahmen einer AU- Diskussion schon einmal geschrieben haben.
Denken Sie ähnlich oder doch ganz anders? Ich freue mich über entsprechende Zuschriften.