Dieselfahrer als Opfer? – Kfz-Gewerbe und DUH streiten über Fahrverbote

Das Kraftfahrzeuggewerbe in Baden-Württemberg fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) auf, alle laufenden Gerichtsverfahren mit sofortiger Wirkung auszusetzen.

Dr. Harry Brambach, Präsident Kraftfahrzeuggewerbe Baden-Württemberg: „Die Forderung von DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch nach einem Komplettfahrverbot für alle Dieselfahrzeuge in Stuttgart, egal welcher Schadstoffklasse,  ist aus unserer Sicht indiskutabel.“ Dies schädigt nach Ansicht des Kfz-Gewerbes die  Autobesitzer, die guten Glaubens einen Diesel erworben haben. Zudem gefährde die DUH die Existenz vieler Kraftfahrzeugbetriebe, deren Bestand an Diesel-Gebrauchtwagen massiv an Wert verlieren könnte.

Die Autohersteller als Verursacher der Krise kämen dagegen unbeschadet davon und machten sogar noch Rekordgewinne, betont Brambach. Das Kfz-Gewerbe ist sich mit der Deutschen Umwelthilfe darin einig, dass aus einem Auspuff nur die Schadstoffmenge kommen darf, die der Typgenehmigung und den Angaben des Herstellers entspricht. Brambach weiter: „Wir sind deshalb dagegen, über Komplettfahrverbote die Folgen der Abgaszockerei ausgerechnet den Fahrzeugbesitzern und unseren Autohäusern aufzubürden.“ Die Verantwortung für den „skandalös hohen Schadstoffausstoß im Fahrbetrieb", den die DUH nach Ansicht des Kfz-Gewerbes zu recht kritisiert, würden die Autohersteller und die Politik tragen.

Fahrverbote
Momentan können die Gerichte laut Kfz-Gewerbe nur pro oder contra Fahrverbote entscheiden. Die Bundesregierung müsse noch die Chance bekommen, ein „Dieselrettungspaket“ vorzulegen. "Die Dieselfahrer sind Opfer und müssen geschützt und nicht angeprangert werden“, so Brambach.