Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen

Die (statische) Kalibrierung der ­Radarsensoren

Radarreflektor zur Einstellung der Radarsensoren
Anbringen des Radarreflektors mit Winkelverstellung zur ­Einstellung der Radarsensoren. Bild: Hella Gutmann Solutions

Die Kalibrierung der Radarsensoren (des Radarsensors) kann mit Hilfe des CSC-Tools und des Diagnosetesters bewerkstelligt werden. Zusätzlich ist ein spezieller Radaraufsatz notwendig.

Der Kfz-Profi identifiziert das Fahrzeugmodell (in diesem Fall ein Volkswagen Touareg, Baujahr 2012) und wählt im Menü ‚Diagnose > Grundeinstellungen’ den Menüpunkt‚ Automatische Distanzregelung anlernen’ aus. Die Besonderheit dieses Modells ist, das er über zwei Radarsensoren verfügt.

Jetzt platziert er gemäß Angaben den Reflektor mit Winkelverstellplatte direkt vor dem linken Radarsensor und richtet diesen exakt aus. Es folgen zwei Messdurchläufe zur vertikalen und horizontalen Ermittlung des Messfeldes. Dabei zielen die Messungen mehrfach auf den in unterschiedlichen vertikalen Winkeln positio­nierten Reflektor. Die Messungen selbst werden in Sekundenbruchteilen durch die ACC-Steuerung durchgeführt.

 

Bei einer optimalen Einstellung des Radarsensors treffen die reflektierten Radarwellen exakt am Aus­gangs­­punkt des Radarkopfes wieder auf. Aus einer vorliegenden Abweichung vom Ausgangspunkt hingegen ermittelt das Steuergerät den vorliegenden Dejustagewinkel.

Auf dem Display des Mega Macs erscheint eine konkrete Anweisung zur Justierung des Sensors – in diesem Fall ist dies das Drehen der unteren Stiftschraube am Sensorgehäuse um eine Viertelumdrehung gegen den Uhrzeigersinn.

Mit zwei weiteren Messdurch­gängen in vertikaler und horizontaler Ebene überprüft das Steuergerät die korrekte Sensorposition. Dann wird der Mechatroniker zur Justierung des zweiten Sensors aufgefordert.

Feinjustage Radarsensor
Feinjustage der Radarsensoren gemäß genauer Anweisungen. Bild: Hella Gutmann Solutions

Nach der Justierung des rechten Radarsensors nach gleichem Muster und einer weiteren Bestätigung auf dem Bildschirm des Diagnosetesters wird das Anlernen der neuen Sensor-Positionen im ACC-Steuergerät des Fahrzeugs initiiert. Die Dokumentation der erfolgreichen Kalibrierung des ACC mit Datum und Uhrzeit schließt die fachgerechte Arbeit ab.

Dieses Kapitel ist in folgender Fachbroschur erschienen:

Umfeldorientierte Fahrerassistenzsysteme

Umfeldorientierte Fahrerassistenzsysteme

1. Auflage 2018, von Manfred Rudhart, 48 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 24,95 Euro

Inhalt (Auszug)

  • Die Bedeutung umfeldorientierter Fahrerassistenzsysteme
  • Umfeldorientierte Fahrerassistenzfunktionen im Überblick
  • Umfeldsensoren und ihre Funktionen
  • Bedeutung und Herausforderung für die Kfz-Werkstatt
  • Wann müssen FAS-Sensoren neu justiert werden?
  • Chancen und Möglichkeiten (Kundenbindung und Umsatzsteigerung)
  • Diagnose und Reparatur von Fahrerassistenzsystemen, Prüfeinrichtungen/Investitionen
  • Überprüfung und Diagnose mit dem Tester – Praxisbeispiel(e)
  • Rechtliche Aspekte nach Reparatur und Justage
  • Ausblick: Was wird uns erwarten?