Abgasnachbehandlung

Die Reinigung eines Otto-Partikelfilters

Eine periodische Regeneration wie bei Dieselfahrzeugen soll beim Benziner im Normalbetrieb nicht notwendig sein. Die ausgefilterten Partikel werden kontinuierlich durch den heißeren Abgasstrom des Ottomotors verbrannt – und zwar immer dann, wenn der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt.

Faurecia gibt beispielsweise an, dass sich durch dieses regelmäßige Ausbrennen eine Verstopfung des Filters verhindern lässt. Die Möglichkeit zur aktiven Regeneration ist jedoch gegeben. Ob sie notwendig ist, hängt stark vom jeweiligen Fahrprofil ab.

Eberspächer erklärt, dass das grundsätzliche Funk­tionsprinzip eines OPF verglichen mit einem DPF identisch ist. Ein Ottomotor verursacht jedoch weniger Ruß. Die Veraschung des OPF geht folglich deutlich langsamer voran. Über die Laufzeit ist jedoch auch mit einer Veraschung zu rechnen.

Momentan sind im Aftermarket jedoch kaum Fälle zugesetzten OPFs bekannt.

Auslegungssache

„Was die Auslegung von OPFs betrifft, sind entsprechend der Vorgaben des OEM, definierte Fahrprofile und Bedingungen (Fahrgewohnheiten, Jahreszeit usw.) zu beachten. Daher sind Informationen zu Wartungsintervallen, zur aktiven Regeneration beziehungsweise zum Bedarf einer aktiven Regeneration jeweils von der Auslegung des OPF abhängig“, ergänzt eine Sprecherin von Eberspächer.

Im Regelfall greift bei etwaigen Beladungsproblemen das Motorsteuergerät und die Eigendiagnose des Fahrzeugs ein und wirkt einer übermäßigen Beladung entgegen. Zusätzliche Software-Updates schaffen bei etwaigen Problemen ebenfalls Abhilfe.

Die Fahrzeughersteller setzen auch bei OPFs Differenzdrucksensoren ein, um den Beladungszustand zu messen. Ein Sprecher der Daimler AG formuliert es so: „Sollte ein OPF überladen sein (zum Beispiel bei einem ausgeprägten Kurzstrecken-Fahrprofil), werden aktive Regenerationsmaßnahmen eingeleitet. Dabei wird anhand der per Sensorik ermittelten Druckdifferenz und des Temperaturniveau, ab einer definierten Beladung durch geeignete Heizmaßnahmen der Filter regeneriert.

Ebenfalls kann ein spontaner Abbrand stattfinden, wenn der ­Kunde durch entsprechende Fahrweise die notwendige Temperatur erreicht und dann in ein ausreichend langes Schubabschalten kommt (zum Beispiel während einer zügigen Autobahnfahrt oder einer Passfahrt).“

Info:

Bei Übermäßiger Beladung und ungünstigem Fahrprofil kann es auch vorkommen, dass ein OPF gereinigt beziehungsweise getauscht werden muss. Auf jeden Fall muss der Kfz-Profi beim Wiedereinbau eines OPFs die Lernwerte auf ‚Null‘ setzen.

Tatsächlich arbeiten einige Reinigungs-­Dienstleister auch an entsprechenden Reinigungsverfahren, beziehungsweise bieten die Reinigung eines OPFs bereits an. So beschäftigt sich beispielsweise die Barten GmbH eigenen Angaben zufolge an einer angepassten, ressourcenschonenden, qualitativ hochwertigen Reinigungsmethode was Otto-Partikelfiltern (OTF) angeht. DPF24, Kfz-Stumpf und andere bieten bereits einen Reinigungsservice für Otto-Partikelfilter an.

Ob sich tatsächlich ein Markt daraus entwickelt bleibt offen. Im Regelfall sind OPF Livetime-Bauteile (gemeint sind rund 160.000–200.000 Kilometer), die keinerlei Wartung und Reinigung bedürfen, so zumindest die Aussagen der OEMs. Treten doch einmal Probleme auf, werden sie softwareseitig, über das Motorsteuergerät beziehungsweise ein Software-Update oder eine Werkstattregeneration gelöst.

Zudem sind OPFs/Teil des Kats und nicht zwingend günstiger im Einkauf, wenn doch einmal ein Tausch notwendig wird. In drei bis vier Jahren wissen wir, wie sich der Markt dahingehend entwickelt.

Dieses Kapitel ist in folgender Fachbroschur erschienen:

Partikelfilter für Diesel- und Ottomotoren

Partikelfilter für Diesel- und Ottomotoren

1. Auflage 2020, von Georg Blenk, 44 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 24,95 Euro

Inhalt (Auszug)

  • Gesetzliche Vorgaben, Abgasnormen, Werte
  • Technik – Dieselpartikelfilter (inkl. Differenzdrucksensoren)
  • DPF-Reinigungsmethoden – eine Übersicht (DPF/OPF)
  • Wann macht eine Reinigung Sinn?
  • Werkstattrecht: Mangel oder Verschleiß?
  • Technik – Partikelfilter bei Otto-Motoren (OPF)

6 Kommentare

  • Roland Glück

    Ich fahre einen Mercedes B-Klasse mit Ottomotor M270 Bj 2018 – Motorwarnleuchte kommt jetzt nach ca. 34 Tkm Laufleistung und Fehlerauslese der freien Werkstatt ergab – Partikelfilter zu xx belegt. Kann das sein ? Welche Abhilfemaßnahmen gäbe es zum Freibrennen

    • Torsten Schmidt Chefredakteur

      Hallo Herr Glück, nach 34.000 km ist zwar schon sehr früh, aber bei sehr ungünstigen Fahrprofil denkbar. Wobei es auch andere Faktoren für übermäßige Beladung gibt.
      Zum Freibrennen: zunächst wird das üblicherweise über den Werkstattmodus erledigt. Sprich, mit dem Tester wird eine Regeneration eingeleitet und es ist in der Regel ein bestimmtes Fahrprofil abzufahren. Wenn das nicht hilft oder schon zu viel Asche (die lässt sich logischerweise nicht wie Rußpartikel abbrennen) im Partikelfilter ist, bleibt nur die Regeneration durch Spezialfirmen oder ein neuer muss rein.

  • Ein angehender KFZ-Meister, der eigentlich seine Meisterarbeit schreiben sollte. T.

    Hallo Herr Schmidt und Herr Glück

    Die meisten versuchen nur die Symptome zum Instand setzten, aber die wenigsten versuchen die Ursache zu finden. Und dies ist bei jedem Fahrzeug und Fahrprofil anders.

    Es könnte auch ein Fehler an der Sensorik der Abgasnachbehandlung vorliegen, z.B. der Differenzdrucksensor könnte eine Leckage haben oder einen falschen Wert anzeigen.
    Wenn Sensoren ungünstig im Abgasstrang positioniert sind, könnten die durch Kondenswasser beschädigt werden. (davon gehen wir aber hier mal nicht aus)

    Die Liste der Möglichkeiten ist lang, wenn ich aber die oben Angegeben Eckdaten richtig lese, ist der Mercedes bald 6 Jahre alt und hat eine Laufleistung von ca.34tkm.
    Das sind im Durchschnitt 5600km im Jahr und dies ist sicher kein sehr günstiges Fahrprofil für so sensible getrimmte Motoren. Der Durchschnitt fährt ca.20-30tkm im Jahr, als Vergleich.

    Ich würde Ihnen wenn der Partikelfilter wieder instand gesetzt wurde empfehlen, hauptsächlich Premium Benzin zu tanken, da sie sehr wenig fahren könnten sie damit solche Probleme eventuell vorbeugen. Die Wartungen richtig einhalten, auch wenn das Jahr erreicht ist nicht nur die KM. Und falls das Fahrzeug eher in der Stadt bewegt wird, auch mal die Bundesstraße oder Autobahn benutzen.

    Mit freundlichen Grüßen, Ein angehender KFZ-Meister, der eigentlich seine Meisterarbeit schreiben sollte.

  • Klaus Ludwig

    Einen schönen guten Tag, ich fahre eine Mercedes C – Klasse C400. Das Fahrzeug ist 10/2019 zugelassen und hat 74000km gelaufen, Ich fahre damit jeden Tag 73 km einfache Strecke zur Arbeit/ Autobahnverkehr. Die Geschwindigkeiten liegen zwischen 100 und 120 km/h, dass Fahrzeug geht regelmäßig zur Wartung. Ich selbst habe den Fehlerspeicher ausgelesen und ein Fehlercode P245904 festgestellt. Dieser deutet auf den Otto Partikelfilter hin, dass Partikelfilter Regenerationshäufigkeit ( Bank 1) erkannt wurde. Bei Mercedes kam die Aussage das der Filter belegt sei, es liegt kein Leistungsverlust oder erhöhter Verbrauch an. Hätten Sie dafür vielleicht eine Erklärung was dahinter steckt ?

    Im Voraus besten Dank und freundliche Grüße.

  • Torsten Schmidt Chefredakteur

    Hallo Herr Ludwig,
    das ist aus der Ferne schwer zu sagen. Natürlich können diverse Faktoren zu einer erhöhten Regenerationshäufigkeit führen. Etwa wenn ein AGR-Ventil nicht einwandfrei arbeitet, dadurch mehr Ruß als normal produziert wird und der Filter schneller beladen ist. Injektoren oder fehlerhafte Differenzdruckwerte sind theoretisch ebenfalls Auslöser dafür. Wobei es eben auch am Filter selbst auch liegen kann.
    Wichtig ist auf jeden Fall, die Peripherie im Blikc zu haben.

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