Die wichtigsten Sensoren und Signale für die elektronische Getriebesteuerung
- Das Last- oder Drehmomentsignal stellt bei modernen Fahrzeugen meist das Motorsteuergerät über CAN-Bus zur Verfügung. Es dient als Hauptsteuergröße, um Schaltdrücke und damit Schaltanpassungen zu regeln. Beim Ausbleiben des Signals aktiviert die Getriebesteuerung ein Notlaufprogramm.
- Der Getriebeausgangsdrehzahlgeber arbeitet meist nach dem Hallprinzip und sitzt im Getriebe. Sein Signal ist eine Hauptsteuergröße, nach der das EGS die verschiedenen Schaltstrategien festlegt. Bei Ausfall des Gebers dient das ABS-Signal als Ersatzwert und das Notlaufprogramm wird aktiviert. Damit kann es zu härteren Schaltungen kommen.
- Der Getriebeeingangsdrehzahlgeber ist in der Regel ein Hallgeber und ebenfalls im Getriebe untergebracht. Durch ihn erkennt die Getriebeelektronik den Drehzahlunterschied zwischen Motor und Getriebe und steuert die Wandler-Überbrückungskupplung an. Außerdem erfolgt anhand des Signals ein Aktivieren der eventuell vorhandenen Standabkopplung. Fällt das es aus, dient die Motordrehzahl als Ersatzwert und das EGS schaltet in den Notlauf. Härtere Schaltungen sind die Folge.
- Die Getriebeöltemperatur ermittelt ein NTC-Widerstand, der meist im Steuerblock sitzt. Das EGS passt in Abhängigkeit von der Öltemperatur die Schaltdrücke an. Außerdem wählt die Elektronik temperaturabhängige Fahrprogramme ( zum Beispiel Warmlaufprogramm) aus. Weiterhin dient das Signal als Überhitzungsschutz: Ab einer festgelegten Temperatur (rund 150 °C) erfolgt ein verändertes Schalten der Wandler-Überbrückungskupplung und ein Reduzieren des Drehmoments. Als Ersatzsignal kann die Motortemperatur dienen.
- Das Bremslichtschaltersignal erhält das EGS über CAN-Bus vom Steuergerät des Motormanagements, welches es am Bremslichtschalter abgreift. Dies kann dazu führen, dass bei einem Defekt des Schalters ein Fehlerspeichereintrag nur in der Motorelektronik erfolgt. Das Signal dient zum Ansteuern der Wählhebelsperre, der Wandler-Überbrückungskupplung und der Standabkopplung.
- Das ABS- oder ESP-Steuergerät liefert die Information, ob diese Systeme oder das ASR im Regeleingriff sind. Fällt das entsprechende Signal aus, schaltet das Getriebe trotz der von ASR oder ESP angeforderten Schaltunterdrückung.
- Die Motordrehzahl kommt vom Motorsteuergerät und fließt in die Berechnung für das Regelprogramm der Wandler-Überbrückungskupplung und der Standabkopplung ein. Fällt das Signal aus, schließt die Kupplung nicht mehr und es erfolgt keine Standabkopplung.
- Der Getriebeöldruckgeber ist ein Membrangeber, von dem einer oder mehrere im Getriebeinneren sitzen. Sein Signal dient zur Schaltsteuerung und dem Regeln der Überbrückungskupplung. Bei einem Ausfall des Öldruckgebers sind Fehler in der Schaltsteuerung möglich.
- Das Kickdown-Signal kommt meist über CAN-Bus vom Motorsteuergerät, das es vom Gaspedalwertgeber oder dem Kickdown-Schalter am Gaspedal abgreift. Der Pedalwertgeber ist nach einen Austausch häufig neu anzulernen beziehungsweise einzustellen.
- Der Fahrstufenschalter teilt dem EGS die gewünschte Fahrstufe mit und steuert die Anlasssperre sowie die Rückfahrleuchte.
Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann in Umfang und Funktion der Signale abweichen. So verfügen beispielsweise nicht alle Fahrzeuge über eine Standabkopplung.