Prozessoptimierung

Die effizient geplante Werkstatt

Gefa-Mitarbeiter bei der Arbeit: Alle Arbeitsprozesse sind harmonisch auf einander abgestimmt, um maximalen Durchsatz zu erreichen. Bilder: Repanet

Oft verschenken Kfz-Betriebe trotz eines hohen fachlichen Know-hows wertvolles Poten zial durch unzureichende Prozessabläufe in Werkstatt und Büro. Im Auftrag des Netzwerks Repanet berät Burkhard Sander Karosserie- und Lackierbetriebe bei der Prozess- und Werkstattplanung.

Burkhard Sander entwarf früher Filialen von Supermarktketten. Ende der 1990er Jahre entdeckte der Architekt aus Herne ein anderes Betätigungsfeld für sich, nämlich die Planung von Lackier- und Karosseriebetrieben. In manchen Werkstätten läuft es einfach nicht rund“, sagt er. Und das liegt nicht an mangelndem Können, sondern oft nur an schlecht aufeinander abgestimmten Prozessen – und so etwas geht auf Kosten der Effektivität.“

Aus eigener Kraft wüssten viele Unternehmen daran allerdings nichts zu ändern. Daher bietet Sander den Mitgliedsbetrieben von Repanet eine Betriebsablaufoptimierung an. Als Außenstehender sieht man manchmal besser, wo etwas falsch läuft und an welchen Stellschrauben man drehen muss“, erklärt er. Wenn man dieses verborgene Potential nutzbar macht, steigen Effizienz und Gewinn.“ Über 30 Betriebe hat Sander auf diese Weise bereits zu mehr Produktivität verholfen.

Räumlichkeiten optimal nutzen

Zu Beginn seiner Arbeit macht er eine Bestandaufnahme. Dabei nimmt er nicht nur die Arbeitsabläufe unter die Lupe, sondern berücksichtigt auch Faktoren wie Kundenstruktur, Marktpositionierung und Wettbewerbssituation. Im nächsten Schritt geht es darum, die Produktivität des Betriebs zu erhöhen, ihn auf einen höheren Durchsatz vorzubereiten. Dabei spielt die möglichst effiziente Nutzung der Räumlichkeiten eine Schlüsselrolle.

Das Kundenfahrzeug sollte sich möglichst nur in eine Richtung bewegen, wie auf einem Fließband“, erklärt Sander. Wenn man dadurch zum Beispiel die Zeit, die Mitarbeiter produktiv am Fahrzeug arbeiten, von 36 auf 42 Minuten pro Stunde erhöhen kann, lässt sich der Durchsatz schon beachtlich steigern.“ Wichtig sei zudem, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Mitarbeiter sich wohlfühlen und ihre volle Produktivität entfalten können.

Investitionen machen sich bezahlt

Durch Umbauten, so Sander, lasse sich bereits eine Menge bewegen. Doch in manchen Fällen sei tatsächlich ein Neubau lukrativer – gerade für Inhaber, die noch ein langes Berufsleben vor sich haben. Wir kommen gerade in eine Zeit, in der in vielen Familienbetrieben der Vater das Geschäft an den Nachwuchs übergibt“, erklärt Sander. Eine optimal konzipierte Halle von rund 24 mal 60 Metern Grundfläche, ausgestattet mit moderner Lackiertechnik kostet zwischen 1,1 und 1,3 Millionen Euro. Das ist keine kleine Investition, doch sie amortisiert sich recht schnell und schafft im Idealfall die Basis für langfristige Wettbewerbsfähigkeit.“